Wie weiter mit dem Spital Zofingen? Die Zukunft des Spitals ist ungewiss; erst im November wird der Verwaltungsrat des Kantonsspitals Aarau, zu dem die Tochterklinik gehört, seine Strategie präsentieren.
Eine Schliessung, wie sie insbesondere von Mitarbeitern befürchtet wird, wies die Leitung des KSA jüngst zurück.
Trotzdem wurden Investitionen in die Infrastruktur vorerst gestoppt und die Veröffentlichung der neuen Strategie des KSA auf den Herbst verschoben.
Nun meldet sich Anton Schmid, der frühere Chef des Kantonsspitals Aarau, in einem Interview mit der
«Aargauer Zeitung» zu Wort und äussert Kritik - unter anderem an den Sarnierungsplänen.
Das Spital Zofingen könne mit den richtigen Massnahmen profitabel betrieben werden, meint Anton Schmid. Die Aussage der aktuellen KSA-Leitung, dass am Standort Zofingen Investitionen von 60 bis 70 Millionen Franken erforderlich seien, stellt er jedoch stark in Frage.
«Ich kam mit meinem Team zum Schluss, dass der Betrag, der für die Sanierung der Infrastruktur in Zofingen nötig ist, deutlich kleiner ist». Zwar brauche es gewisse Investitionen in die Infrastruktur, zum Beispiel in den Operations-Bereich. «Wenn man das mit Massnahmen für mehr Kosteneffizienz verbindet sowie das vorhandene Marktpotential ausschöpft, kann die geforderte Profitabilität erreicht werden». Er sei überzeugt, dass dies gelungen wäre, wenn man diese Massnahmen konsequent und schrittweise umgesetzt hätte.
Gegen Ambulatorium
Sie hätten einen klaren Plan gehabt, das Spital Zofingen als Gesundheitscampus weiterzubetreiben, betont Schmid. Allerdings war er dagegen, das Spital Zofingen in ein Ambulatorium umzuwandeln und Operationen nach Aarau zu verlegen, denn:
«Es ist eine verbreitete Fehlmeinung, dass jede Leistung, die zentral in Aarau erbracht wird, dadurch günstiger wird. Es gilt der Grundsatz, die richtige Leistung am richtigen Ort zu erbringen», so Anton Schmid.
Rascheres Handeln
Angesprochen auf die Strategie der Gruppe, die eigentlich im Frühsommer hätte stehen sollen und nun erst im Herbst präsentiert wird, sagt Schmid: «Wenn man bei einem Unternehmen zum Schluss kommt, dass eine Sanierung notwendig ist, dann muss rasch gehandelt werden. Meiner Ansicht nach gäbe es Massnahmen, die vor dem Vorliegen einer Eigentümerstrategie umgesetzt werden können».
Wenn sich das alles verzögere, verlängere sich der wirtschaftliche Schaden und es entstehen Gerüchte und Unsicherheiten, «was ich für das tolle Team in Zofingen sehr schade finde», so Schmid.