Für 5 Millionen: Privatklinik sucht Käufer

Die Ergolz-Klinik in Liestal soll nächstes Jahr in neue Hände kommen – zu einem «Symbolpreis», wie Gründer Tibor Somlo sagt.

, 25. August 2024 um 22:29
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Breite Palette, vor allem stationär: Aufwachraum der Ergolz-Klinik  |  Bild: zvg
Die Ergolz-Klinik in Liestal sucht per Ende nächstes Jahres neue Besitzer. Denn dann will Geschäftsführer und Gründer Tibor Somlo, 72, in den Ruhestand treten. Das kleine Privatspital, in dem Belegärzte diverse Fachrichtungen von Allgemeiner Chirurgie bis Viszeralchirurgie anbieten, wurde 1994 gegründet. Heute behandelt die Ergolz-Klinik bis zu 1000 Patienten pro Jahr – vor allem stationär.
Bemerkenswert ist nun, dass Tibor Somlo seine Pläne per Mediencommuniqué bekanntgab und dabei auch die Klinik zu einem konkreten Preis ausschrieb: 5 Millionen Franken. Gegenüber der «BZ Basel» sprach er von einem bewusst tief angesetzten «Symbolpreis»: «2017 gab es eine Studie, die die Klinik mit all ihrer Infrastruktur – ohne das Gebäude – auf etwa 12 bis 15 Millionen Franken schätzte.»

Offen für Vieles

Doch er wolle der nächsten Generation eine Chance geben, so der HNO-Arzt. Die Ergolz-Klinik sei zwar stets rentabel gewesen, aber auch sie spüre die bekannten Spital-Dreiklang von stagnierenden Einnahmen, steigenden Personalkosten und wuchernder Bürokratie.
Er sei offen für Angebote aller Art, so Somlo in der «BZ Basel»: «Egal ob es nun eine Einzelperson, eine Arztgruppe, ein Unternehmen oder gar eine öffentliche Einrichtung ist.»
Das Paket umfasst den Betrieb und die zugehörige Infrastruktur, nicht aber die Immobilie, worin die Klinik beheimatet ist. Gegenüber der «Basler Zeitung» meinte Somlo jedoch, dass Interessenten auch das Gebäude zukaufen könnten – für 10 Millionen Franken.
  • Die beiden Basel haben ein Problem mit ihrer Spitalliste. Nach der Ergolz-Klinik hat nun auch die Rennbahnklinik vom Bundesverwaltungsgericht Recht bekommen.

  • spital
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