Wenn es Spitzenköche in die Spitalgastronomie zieht

Der Hirslanden-Koch Euloge Malonga ist Gewinner des Bocuse d’Or Schweiz, Robert Hubmann vom GZO Wetzikon hat einst die englische Königsfamilie bekocht.

, 21. März 2024 um 13:45
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Das Schweizer Bocuse d’Or Europe Team: Euloge Malonga und Commis Fiona Wittwer (Schweizerhof Bern). Ihre Gerichte haben sie in mehr als zehn Echtzeit-Tests perfektioniert. | Bild: Hirslanden
Einen Sieg hatte Euloge Malonga bereits im November errungen: Damals gewann der Spitalkoch des Salem Spitals Bern den Kochwettbewerb Bocuse d’Or Schweiz und qualifizierte sich damit für den Bocuse d’Or Europe.
Um sich unter den Besten seines Fachs messen zu können, tüftelte er vier Monate lang an seiner Menükreation – Skrei, Stockfisch und Rentier. Am Ende hat es zwar nicht ganz für den Einzug ins Weltfinale gereicht, zufrieden ist er dennoch. Denn mit seiner Teilnahme wollte der gebürtige Kongolese zeigen, «dass auch in Spitälern ambitioniert und exquisit gekocht werden kann».

Nicht der Einzige...

Malonga ist nicht der einzige Spitzenkoch, den es in die Spitalküche verschlagen hat. Im vergangenen Jahr gewann Robert Hubmann, Küchenchef der GZO Wetzikon den Viktor Award in der Kategorie «Bester Spitalkoch». Auch er kam ursprünglich aus der Gourmetküche – und wirkte unter anderem bei Anton Mosimann in London, wo er wöchentlich die englische Königsfamilie bekochte.
Damals sagte er: «Dass ich einmal Küchenchef einer Spitalküche werde, war so nicht geplant». Und doch reizte ihn die Challenge, «die Spitalküche aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken», wie er betont.
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Robert Hubmann wurde mit dem «Viktor» 2022 ausgezeichnet.
Ebenso Christoph Bieri. Der ehemalige Insel-Koch und heutige Leiter Gastronomie im Tertianum Viktoria sorgte zuletzt beim TV-Kochwettbewerb «Der Goldene Koch» für Aufmerksamkeit. Auf die Frage, weshalb er nicht auf eine Karriere in einem Gourmetrestaurant gesetzt habe, sagte er zum «Blick»: «Ich bin ein Familienmensch. Deshalb habe ich den stressigen Alltag in einem Restaurant gegen etwas geregeltere Arbeitszeiten in einer Spitalküche eingetauscht».
Ähnlich tönt es auch bei Robert Hubmann. Bevor er in die Spitalküche wechselte, baute er das Golfrestaurant Bad Ragaz als Gourmettempel auf und erkochte GaultMillau-Punkte. «Dafür arbeitete ich jeweils 8 Monate durch, was irgendwann anhängte».
Er wollte deshalb in einem Betrieb arbeiten, der das ganze Jahr geöffnet hat, frisch kocht und Lehrlinge ausbildet. Die Spitalküche erfüllt alle Kriterien.
Das Interview mit Robert Hubmann:
Vom Königshaus zur besten Spitalküche

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