Nun wollen Apotheken in die Bresche springen

Volle Notfallstationen und ein akuter Ärztemangel: das Schweizer Gesundheitswesen leidet. Jetzt wollen Apothekerinnen und Apotheker zur Entlastung beitragen.

, 26. Januar 2023 um 09:55
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Apothekerinnen und Apotheker wollen helfen, das Gesundheitssystem zu entlasten. | Symbolbild Freepik
«Allergien, Schmerzen, eine Erkältung oder ein Harnwegsinfekt – das sind gesundheitliche Probleme, die wir gewohnt sind, zu behandeln», sagt Martine Ruggli, Präsidentin vom Schweizerischen Apothekerverband Pharmasuisse. Ebenso gewohnt sei man sich, die Triage zu machen, um dann zu entscheiden, wer auf den Notfall oder zum Hausarzt soll.
Es ist gerade diese Triage durch die Apotheken, die zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen könnte, sind die Apothekerinnen und Apotheker überzeugt.
«Viele Patientinnen und Patienten wissen nicht, dass Apotheken unter gewissen Umständen Medikamente ohne Rezept vom Arzt abgeben dürften», so Ruggli.

Kassen zahlen nicht

Ein weiteres niederschwelliges Angebot sei das Impfen gegen die Grippe, Covid oder FSME, die durch Zecken übertragbare Krankheit. Das Problem: Diese Dienstleistung wird nicht von den Krankenkassen bezahlt.
Aktuell diskutiert das Parlament das Kostendämpfungspakt 2; dort sind auch die Übernahmen durch die Kassen vorgesehen.

Die grosse Schwierigkeit

Yvonne Gilli, Präsidentin des Berufsverbands FMH, erachtet diesen Schritt als sinnvoll. «Sich auf dem Weg zur Arbeit oder über den Mittag ortsnah impfen lassen, ohne einen Termin in der Hausarztpraxis vereinbaren zu müssen, wird ein zunehmendes Bedürfnis sein», ist sie sich sicher.
Wichtig sei, dass diese Information weitergegeben wird. «In der Sache haben wir einige Herausforderungen zu meistern. So warten wir etwa immer noch auf einen elektronischen Impfausweis in der Schweiz.»
Wie sich Gilli und Ruggli einig sind, müssen Ärzte und Apotheken in der Grundversorgung enger zusammen arbeiten. «Die grosse Schwierigkeit dabei ist der Datenaustausch» , so Ruggli gegenüber «SRF».
Als ersten Schritt wollen Pharmasuisse und die FMH das elektronische Rezept entwickelt haben.
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