Curafutura will nicht noch mehr Leistungen in die Grundversicherung aufnehmen. Das betont der Krankenkassenverband, weil die nationalrätliche Gesundheitskommission in dieser Woche gleich zwei solche Ausbau-Forderungen diskutieren wird.
FDP-Ständerat
Damian Müller will, dass die obligatorische Krankenpflegeversicherung künftig für Fremdsprachige die Dolmetsch-Kosten bei Gesundheitsdienstleistungen übernimmt.
Und die Grünen-Nationalrätin
Katharina Prelicz-Huber möchte, dass gewisse Zahnarztkosten von der Grundversicherung übernommen werden - unter anderem die Kosten für zahnärztliche Kontrollen und Dentalhygiene.
«Selbstfinanzierung ist zumutbar»
«Beide Vorstösse sind gut gemeint, doch schiessen sie über das Ziel hinaus», schreibt Curafutura. Es müsse eine Grenze geben, wann die Verantwortung des Staates aufhört und dem Bürger die Selbstfinanzierung zugemutet werden kann. Die Grundversicherung decke schon heute fast 100 Prozent aller Leistungen ab.
Es sei zudem seltsam, dass jeweils im Herbst Massnahmen gegen höhere Prämien gefordert würden, unter dem Jahr jedoch Begehrlichkeiten stattgegeben werde, die letztlich zur Prämienerhöhung beitrügen, kommentiert Pius Zängerle. Der Direktor von Curafutura befürchtet: Was einmal im Katalog drin sei, sei nicht mehr rauszubringen.
Umso wichtiger sei es, nicht laufend neue Massnahmen in den Leistungskatalog einzubauen.