Lindenhofgruppe: Mehr Umsatz, mehr Kosten

Auch die Berner Spitalgruppe berichtet von harten Verhandlungen mit den Krankenkassen.

, 21. Juni 2024 um 10:07
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Das Lindenhofspital in Bern  |  Bild: Lindenhofgruppe.
Im Jahr 2023 betreute die Lindenhofgruppe über 153'000 Patientinnen und Patienten. Die Zahl der stationären Austritte legte dabei zu (von 27’000 im Jahr 2022 auf 28’400). Die Zahl der ambulanten Fälle sank leicht (von 123’000 auf 120’000).
Am Ende lag der Umsatz der Lindenhofgruppe 2023 um rund 4,5 Prozent höher als im Vorjahr: Der Wert erreichte 452 Millionen Franken.
Dies nachdem alle drei Standorte – das Engeried-, das Lindenhof- und auch das neu umgebaute Sonnenhofspital – von der positiven Fallzahlenstatistik profitierten.
Allerdings spürte auch die Berner Spitalgruppe den allgemeinen Druck auf den Krankenhaus-Sektor:
  • So mussten im ersten Halbjahr temporäre Angestellte engagiert werden, was Zusatzkosten verursachte; insgesamt belief sich der Personalaufwand auf knapp 187 Millionen Franken (+ 2,5%).
  • Auch stiegen die Arzneimittelkosten deutlich (um 9,7 Prozent) – so wie auch der übrige betriebliche Aufwand inflationsgetrieben weiter nach oben kletterte.
  • Auf der Einnahmen-Seite seien die schwierigen Tarifverhandlungen mit den Krankenkassen eine Herausforderung, so die Mitteilung aus Bern. Wegen offener Verträge im Halbprivat- und Privatversichertenbereich konnten viele Rechnungen erst im Verlauf des zweiten Halbjahres 2023 versendet werden. Und im Grundversicherungsbereich konnte die Inflation nur teilweise in den Preisverhandlungen berücksichtigt werden.
«Wir stellen fest, dass die Unterfinanzierungslücke im obligatorischen Bereich weiter zunimmt», so ein Fazit im Jahres-Report.
Am Ende betrug der Ebitdar im Jahr 2023 gut 18 Millionen Franken, was einer Marge von 4,0 Prozent entspricht (Vorjahr: 4,5 Prozent). Und der Jahresverlust betrug 7,1 Millionen Franken.
Man erwarte aber, dass sich die seit zwei Jahren laufenden Projekte zur Verbesserung der Abläufe 2024 spürbar in der Jahresrechnung niederschlagen werden.
Lindenhofgruppe: Geschäftsbericht 2023.

Die Lindenhofgruppe

Die Lindenhofgruppe zählt landesweit zu den führenden Listenspitälern mit privater Trägerschaft. In ihren drei Spitälern Engeried, Lindenhof und Sonnenhof werden jährlich über 154'000 Patientinnen und Patienten versorgt, davon rund 27'000 stationär.
Die Spitalgruppe bietet neben einer umfassenden interdisziplinären Grundversorgung ein Spektrum der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin an.
Schwerpunkte des Leistungsangebots bilden die Orthopädie, Innere Medizin, Viszeralchirurgie, Frauenmedizin, Urologie, Neurochirurgie, Kardiologie, Angiologie/Gefässchirurgie, Onkologie, HNO, Radiologie, Strahlentherapie,

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