MeineImpfungen.ch: Datenrückgabe jetzt wohl ab März

Technisch sei die Plattform dafür weit fortgeschritten – aber rechtliche Fragen verzögern die Rückgabe.

, 11. Dezember 2023 um 09:41
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Symbolbild: Diana Polekhina on Unsplash
Die Datenrückgabe an ehemalige Nutzerinnen und Nutzer der Stiftung Meineimpfungen.ch ist nun ab März 2024 geplant. Die Projektleitung entschied in Absprache mit der kantonalen Datenschutzbeauftragten, nicht wiederherstellbare Datensätze zu löschen.
Technisch sei die Lösung für die Datenrückgabe weit fortgeschritten, teilt das Aargauer Gesundheits-Departement mit. Im Januar und Februar 2024 finden Testing und Pilotphase statt. Mit einem Betrieb der Plattform für die datenschutzkonforme Rückgabe oder Vernichtung der Impfdaten aus Meineimpfungen.ch könne aber frühestens ab März 2024 gerechnet werden. Weil die Klärungen mit den datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörden länger dauerten als vorgesehen, musste der Fahrplan angepasst werden.

Der Rahmen sieht nun so aus:

  • Personen, die selbst ein Impfdossier geführt haben, werden dann die Möglichkeit haben, Zugang zur Plattform für die Datenrückgabe zu erhalten.
  • Personen, deren Impfdaten durch Fachpersonen erfasst wurden, die aber selbst keinen Benutzeraccount eröffnet hatten, werden keinen Zugang zu den erfassten Daten haben.
  • Wer seine Rechte bezüglich Datenschutz durchsetzen will, soll einen technischen Support erhalten.
  • Die Plattform wird während drei Monaten in Betrieb bleiben.
  • Nicht wiederherstellbare Datensätze werden vernichtet.
Die Stammgemeinschaft eHealth Aargau arbeitet seit Mai 2023 an der Rettung der Impfdaten der gescheiterten Stiftung Meineimpfungen.ch. Finanziert wird die Aktion je zur Hälfte vom Bundesamt für Gesundheit und von 23 Kantonen.
Es geht um die Impfdaten von 300'000 Schweizerinnen und Schweizern, die sich während der Pandemie auf Meineimpfungen.ch registrierten. Die Plattform war im Frühling 2021 wegen Sicherheitslücken eingestellt worden, die Stiftung wurde liquidiert.
Die neue Plattform zur Datenrettung sollte im Herbst 2023 online gehen – zu geplanten Kosten von 395'000 Franken für das Hauptprojekt.

  • datenschutz
  • EPD
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