Aufs «Réseau de l’Arc» folgt das «Rete St. Anna» im Tessin

Swiss Medical Network übernimmt zehn Gruppenpraxen im Südkanton – als Eckstein für eine neue integrierte Versorgungsregion.

, 8. Oktober 2024 um 23:00
image
Die Idee: Eine Gesundheitsregion, 350'000 Menschen – das Tessin  |  Bild: Noah Fetz on Unsplash
Swiss Medical Network übernimmt PDS Medical SA, ein Unternehmen, das im Tessin die «Centromedico»-Gruppenpraxen betreibt. Das Angebot umfasst insgesamt zehn Standorte im Südkanton.
Swiss Medical Network führte bislang bereits die Clinica Ars Medica in Gravesano und die Clinica Sant’Anna in Soregno.
Die Centromedico-Praxen sollen nun als Sprungbrett dienen, um nach dem Réseau de l’Arc im Jurabogen eine weitere integrierte Versorgungsregion aufzubauen – das «Rete Sant’Anna».

250 Ärzte

Fabrice Zumbrunnen, der CEO der SMN-Muttergesellschaft Aevis Victoria, hatte die Expansion in den Südkanton unlängst schon angekündigt: «2025 lancieren wir Viva im Kanton Tessin», sagte er im Interview mit der «Handelszeitung».
Das heisst: Der gemeinsam mit Visana erarbeitete Gesundheitsplan «Viva» wird ab Januar auch im Tessin angeboten; die Kunden aus der Region können das Modell ab sofort wählen.
Ihnen stehen dann neben den Kliniken Ars Medica und Sant’Anna eine Reihe von Gesundheits- und Kompetenzzentren aus diversen Fachrichtungen zur Verfügung, ferner die medizinischen Zentren von Centromedico sowie Partnerärzte. Insgesamt wird das Rete Sant'Anna mit rund 250 Ärzten und 600 Angestellten starten.
Das Modell Viva von Visana und Swiss Medical Network setzt darauf, Anbieter in bestimmten Regionen für eine Rundum-Versorgung zu bündeln. Vorbild ist die Kaiser-Permanente-Organisation in den USA. Dabei spielen die Hausärzte eine zentrale Rolle: Sie koordinieren die Betreuung und leiten die Patienten innerhalb des Netzwerkes – «Réseau» respektive «Rete» – weiter.
Eine wichtige Ebene ist zudem die Prävention. «Viva»-Kunden bezahlen beispielsweise bei allen vom KVG anerkannten Präventionsleistungen keine Kostenbeteiligung, weder Franchise noch Selbstbehalt.
«Wir freuen uns darauf, alle Ärzte und Mitarbeitende der Centromedico Gruppe willkommen zu heissen und so zur Entwicklung einer integrierten Versorgung im Tessin beizutragen», sagt Dino Cauzza, der CEO von Swiss Medical Network: «Wir sehen ein grosses Potenzial in der Zusammenarbeit mit den medizinischen Zentren und den dort tätigen Spezialisten, um die Gesundheitsversorgung laufend zu verbessern und den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten im Tessin gerecht zu werden.»
  • Swiss Medical Network
  • Grundversorgung
  • Viva
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Bekannte Krebsforscherin wechselt vom CHUV zu Swiss Medical Network

Lana E. Kandalaft wird ein neues Zentrum für klinische und translationale Forschung auf dem Campus Genolier aufbauen.

image

Der Réseau de l'Arc reicht bald bis ins Tessin

Das neue Grundversorgungsmodell benötigt einen Wachstumsschub. Aber die Macher haben ein aktuelles Argument – die Krankenkassenprämien.

image

Genolier Innovation Hub: Wo sich medizinische Visionen und klinische Praxis treffen

Der Genolier Innovation Hub wird an diesem Wochenende eröffnet. Der Campus am Genfersee soll weltweit bekannt werden – wegen Firmen, die hier an den Grenzen der Medizin forschen.

image

«Wir sind einzigartig – weil wir eine Lücke füllen»

Die Schweiz hat ein neues Zentrum für Medizinforschung: den Genolier Innovation Hub mit Anna Gräbner als CEO. Hier erklärt sie, wie Spitzen-Medtech und klinische Arbeit am Genfersee aufeinandertreffen.

image
Gastbeitrag von Alessia Schrepfer

Hospital@home light: Ein Zukunftsmodell

Wenn unser Gesundheitssystem flexibler und mutiger wäre, könnten wir viele Bagatellen günstiger behandeln.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

Vom gleichen Autor

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.

image

Service-Personal zu Pflege-Personal

Die Helios-Kliniken in Deutschland haben eine neue Idee gegen den Fachkräftemangel: Sie entlassen externe Service-Angestellte. Und bieten ihnen dann eine Pflege-Ausbildung an.