Noch mehr Konkurrenz für Kieferorthopädie-Praxen

Die Migros-Tochter Bestsmile sichert sich einen riesigen Kundenstamm: Nun gibt es die durchsichtigen Zahnspangen auch für Jugendliche.

, 5. April 2023 um 11:08
image
Bisher hat Bestmile seine Zahnschienen aus dem 3-D-Drucker nur für Erwachsene angeboten. Nun wird das zur Migros gehörende Unternehmen aber zur ernsthaften Konkurrenz für die Kieferorthopädie-Praxen: Die durchsichtigen Korrekturen gibt es jetzt auch für Teenager.

Mit einer App

Die Schienen werden in Winterthur gefertigt und kosten etwa die Hälfte von herkömmlichen Spangen. Betreut werden die Jugendlichen von Kieferorthopädinnen und -orthopäden sowie einer App, mit welcher die Jugendlichen den Fortschritt der Korrektur zuhause messen können.
Die Jugendlichen müssen die Schienen während 22 Stunden am Tag tragen und wechseln alle zwei Wochen zu einer neuen. Diese bringen die Zähne jeweils in eine bessere Position als die vorgängige. In der Regel werde das gewünschte Ergebnis in neun bis 18 Monaten erzielt, sagt Bestsmile.

Viel mehr Kunden bei Jugendlichen

Seit der Gründung im Jahr 2018 hat Bestsmile 36 Praxen in der Schweiz eröffnet. Bisher hatte das Unternehmen 35'000 erwachsene Kunden.
Bei den Jugendlichen wird Bestsmile noch viel mehr Kunden gewinnen. Fast die Hälfte hat eine Zahnfehlstellung. Und Bestsmile wirbt für das Angebot: «Aus medizinischer Sicht ist es sinnvoll, kieferorthopädische Behandlungen in jungen Jahren anzugehen. Nicht nur ist dann der Kiefer noch formbarer und die Zähne leichter bewegbar als im Erwachsenenalter, auch lassen sich so Komplikationen vorbeugen.»

Schon 100 Zahnärzte bei Bestsmile

Jugendliche werden vorerst an den Standorten Basel, Lausanne, Lugano und Zürich Löwenstrasse behandelt. Bis September sind weitere fünf Standorte geplant. Bestsmile hat 340 Angestellte, darunter rund 100 Zahnärzte und Kieferorthopäden. Seit März 2022 gehört Bestsmile zur Migros-Gruppe.
  • ärzte
  • zahnärzte
  • migros
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Auch für 70 Zürcher Ärztinnen und Ärzte gilt neu «42+4»

Drei Stadtzürcher Gesundheitsinstitutionen wechseln das System und testen die 42-Stunden-Woche mit 4 Stunden Weiterbildung.

image

Die versteckte Krise: Ärztinnen sind suizidgefährdeter als Ärzte

Die Selbstmordraten bei Ärzten sinken weltweit. Aber Ärztinnen sind immer noch speziell gefährdet.

image

«Die Schweiz ist für viele deutsche Ärzte ein Traum»

Allerdings: Für Schweizer Assistenzärzte kann die Arbeit an einem deutschen Krankenhaus interessant sein. Die Nachfrage steige, sagt Martin Werner von DocsGoSwiss im Kurzinterview.

image

So könnten Ärzte körperliche und psychosoziale Schmerzen klarer trennen

Die ETH Zürich hat eine Methode gefunden, die Ärztinnen und Ärzten helfen soll, körperlichen und psychosozialen Schmerz besser zu unterscheiden.

image

Baselbieter Ärzte wollen keine Zulassungs-Grenze

Basel-Land stimmt darüber ab, ob es einen Zulassungs-Stopp für bestimmte Fachärzte geben soll. Ärzte und die FDP werben für ein Nein.

image

Deutsche Ärzte wollen schärfere Gesetze gegen Gewalt in Praxen

Weil sich Patienten in Arztpraxen zunehmend schlecht benehmen, fordert der deutsche Ärzte-Präsident eine härtere Gangart.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.