EPD: Das ist der erste zertifizierte Anbieter

Startschuss für das elektronische Patientendossier: Die Mediziner sind mit dem ärzteeigenen Health Info Net (HIN) der erste zertifizierte Anbieter für elektronische Identitäten in der Schweiz.

, 10. Dezember 2019 um 10:29
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Lucas Schult, Geschäftsführer von HIN. | PD
In der Vergangenheit wurde die Ärzteschaft teilweise als «Bremser» oder «Verhinderer» des elektronischen Patientendossiers (EPD) dargestellt. Nun können ausgerechnet die Mediziner die erste Lösung für das Problem der elektronischen Identitäten (eID) vorweisen. 
Health Info Net (HIN), ein Unternehmen des Ärzte-Berufsverbands FMH, startet als erster Anbieter überhaupt mit der zum Gesetz passenden Lösung für eine sichere Identifikation. Denn damit Patienten das EPD fristgerecht nutzen können, muss insbesondere eines sichergestellt sein: Medizinischen Fachpersonen den Zugriff auf gesetzeskonforme elektronische Identitäten ermöglichen. 

Grossteil der Ärzte nutzt HIN

«Die HIN Identitäten ermöglichen es den berechtigten Gesundheitsfachpersonen, über die entsprechenden Gemeinschaften einfach und sicher auf die Dossiers ihrer Patienten zuzugreifen», erklärt HIN-Geschäftsführer Lucas Schult die neue Lösung.
Für Urs Stoffel, Zentralvorstand bei der FMH und VR-Präsident von Health Info Net, zeige die Ärzteschaft mit ihrem Engagement, dass sie sich für nutzbringende digitale Lösungen einsetze. Ein Grossteil der Ärzte, Pflegenden und Therapeuten nutzt das HIN-Netzwerk bereits für den Austausch sensibler Patientendaten.

«Daten sicher und einfach nutzen»

Das EPD, so ist es vorgesehen, soll zu einer besseren Behandlungsqualität und einer höheren Patientensicherheit führen. Beispielsweise indem Hausärzte einen einfachen Zugriff auf die Medikation haben. 
Befürworter versprechen sich viel vom elektronischen Dossier. Viele Fragen sind aber noch offen. Patienten profitieren zum Beispiel erst dann vom EPD, wenn Gesundheitsfachpersonen «behandlungsrelevante Daten sicher und einfach nutzen können», schreibt Health Info Net.

Grosse Herausforderung: Regulierung

Und obwohl Bevölkerung und Politik das elektronische Patientendossier mehrheitlich befürworten, harze es noch mit der Umsetzung, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Dies führe zu Verunsicherung bei allen Akteuren. 
Ab Frühling müssen die Schweizer Spitäler auf das elektronische Patientendossier umstellen. Bis zur offiziellen Einführung im April 2020 werde die Zeit immer knapper, so das IT-Unternehmen. Die grosse Herausforderung sei, sich im «Regulierungsdschungel» zurechtzufinden.
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