Diese Partei hat am meisten Gesundheitsdirektoren

Die kantonalen Gesundheitsdossiers in der Schweiz sind mehrheitlich in den Händen von SP-Politikerinnen und -Politikern.

, 27. Mai 2021 um 07:00
image
Die Kantonsregierungen in der Schweiz gelten zwar als Kollegialorgan. Und in den meisten Kantonen werden Persönlichkeiten und nicht Parteien gewählt. Doch meistens schimmern die politischen Wurzeln bei der Wahrnehmung der Funktion immer wieder durch – auch im gesundheitspolitischen Umfeld. 
Ein Blick auf die politische Heimat der jeweiligen Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren zeigt: Am meisten Vertreterinnen und Vertreter zählt die Sozialdemokratische Partei (SP), die Partei hat damit die relative Mehrheit, gefolgt von der SVP, die auf sieben Regierungsräte kommt, die für das Gesundheitsdossier zuständig sind. 

Durchschnittsalter 52 Jahre und vor allem Männer

Auf Platz drei kommt die Mitte (CVP) mit sechs Gesundheitsdirektoren. Die FDP-Mitglieder mit vier Regierungsrätinnen oder Regierungsräte landen auf dem vierten Platz. 
Insgesamt dominieren Männer mit einem Verhältnis von 18 zu 8 Regierungsräte beziehungsweise Staatsräte. Das Durchschnittsalter aller Gesundheitsdirektorinnen- und direktoren beträgt 52 Jahre. 

Zwei Vertreter mit Bezug zum Gesundheitswesen

Die meist vertretenen Berufe sind Ökonomen und Betriebswirtschafterinnen und Betriebswirtschafter (6), gefolgt von Juristen und Anwälten (5). Auch Lehrpersonen, Unternehmer oder Kommunikationsprofis sind mehr als einmal vertreten (siehe Liste unten).
Einen direkten Bezug zum Gesundheitswesen haben oder hatten zwei Regierungsräte: Monika Rüegg Bless (Kanton Appenzell Innerrhoden) arbeitete mehrere Jahre als Leiterin Pflege im Kantonsspital St. Gallen (KSSG). Und der St.Galler Regierungsrat Bruno Dammann ist ursprünglich Facharzt für Allgemeinmedizin. 

  • Aargau: Jean-Pierre Gallati, SVP, 1966, Jurist und Anwalt, 1 Kind
  • Appenzell Ausserrhoden: Yves Noël Balmer, SP, 1978, Marketingfachmann, Betriebsökonom, 1 Kind
  • Appenzell Innerrhoden: Monika Rüegg Bless, die Mitte (CVP), 1971, Leiterin Pflege Kantonsspital St. Gallen, 2 Kinder
  • Basel–Landschaft: Thomas Weber, SVP, 1961, Bauingenieur ETH, 3 Kinder
  • Basel–Stadt: Lukas Engelberger, die Mitte (CVP), 1975, Jurist und Anwalt, 3 Kinder
  • Bern: Pierre Alain Schnegg, SVP, 1962, Unternehmer und Wirtschaftsinformatiker, 4 Kinder
  • Freiburg: Anne-Claude Demierre, SP, 1961, Buchhändlerin, 3 Kinder
  • Genf: Mauro Poggia, Mouvement Citoyens Genevois, 1959, Jurist und Anwalt, 3 Kinder
  • Glarus: Benjamin Mühlemann, FDP, 1979, Kommunikationsprofi, 2 Kinder
  • Graubünden: Peter Peyer, SP, 1965 Kindergartenlehrperson, Gewerkschaftssekretär, 2 Kinder
  • Jura: Jacques Gerber, FDP, 1973, Ökonom, 4 Kinder
  • Luzern: Guido Graf, CVP, 1958, Dipl. Bautechniker, Unternehmer, 3 Kinder
  • Neuenburg: Laurent Kurth, SP, 1967 Ökonom
  • Nidwalden: Michèle Blöchliger, SVP, 1967, Juristin Anwältin, 3 Kinder
  • Obwalden: Maya Büchi-Kaiser, FDP, 1963, Unternehmerin, Betriebswirtschafterin, 2 Kinder
  • St. Gallen: Bruno Damann, CVP, 1957, Facharzt für Allgemeinmedizin, 5 Kinder
  • Schaffhausen: Walter Vogelsanger, SP, 1963, Physik-Lehrer Kantonsschule, 4 Kinder
  • Schwyz: Petra Steimen-Rickenbacher, FDP, 1966, Primarlehrerin Public Affairs Management, 2 Kinder
  • Solothurn: Susanne Schaffner, SP, 1962, Juristin, Anwältin, 2 Kinder
  • Thurgau: Urs Martin, SVP, 1979 Ökonom Public Affairs (Hirslanden), 2 Kinder
  • Tessin: Raffaele De Rosa, CVP, 1973, Ökonom, 2 Kinder
  • Uri: Christian Arnold, SVP, 1977, Meisterlandwirt, 4 Kinder
  • Waadt: Rebecca Ruiz, SP, 1982, Master in Kriminologie und Sicherheit, 2 Kinder
  • Wallis: Mathias Reynard, SP, 1987, Lehrer
  • Zürich: Natalie Rickli, SVP, 1976 Kommunikationsberaterin
  • Zug: Martin Pfister, CVP, 1963 Historiker Verbandsmanager, 4 Kinder
Stand: 27. Mai 2021


  • politik
  • gesundheitsdirektoren
  • kantonsspital st. gallen
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Werden Mammografien wegen Tardoc unrentabel?

Laut einer SP-Nationalrätin droht nun ein Rückgang bei den Mammografie-Screenings. Der Bundesrat widerspricht.

image

Fehlende Kenntnisse in der Komplementärmedizin

SP-Nationalrätin verlangt bessere Kompetenzen im Bereich Komplementärmedizin.

image

So will der Bundesrat die Bevölkerung gesund erhalten

Psychische Gesundheit, Tabakkonsum und Übergewicht: In diesen drei Punkten plant der Bundesrat mehr Vorbeugemassnahmen.

image

Kanton Wallis sucht Leitung für die Dienststelle für Gesundheit

Die jetzige Chefin, Danièle Tissonnier, tritt nach knapp zwei Jahren im Amt zurück.

image

«Wir haben keine Spitalkrise, wir haben eine Tarifkrise»

Wenn 80 Prozent der Spitäler eine zu tiefe Marge haben, um wirtschaftlich zu überleben, dann beweise das, dass wir ein systematisches Problem haben: Dies sagt KSGR-Direktor Hugo Keune im Kurzinterview.

image

FMH, Pflegeheime, Spitex und Curafutura wollen Efas

Selten sind sich Ärzte, Spitäler und Kassen so einig: Sie wollen ambulante und stationäre Leistungen einheitlich finanziert haben.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.