Die Kantonsregierungen in der Schweiz gelten zwar als Kollegialorgan. Und in den meisten Kantonen werden Persönlichkeiten und nicht Parteien gewählt. Doch meistens schimmern die politischen Wurzeln bei der Wahrnehmung der Funktion immer wieder durch – auch im gesundheitspolitischen Umfeld.
Ein Blick auf die politische Heimat der jeweiligen Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren zeigt: Am meisten Vertreterinnen und Vertreter zählt die Sozialdemokratische Partei (SP), die Partei hat damit die relative Mehrheit, gefolgt von der SVP, die auf sieben Regierungsräte kommt, die für das Gesundheitsdossier zuständig sind.
Durchschnittsalter 52 Jahre und vor allem Männer
Auf Platz drei kommt die Mitte (CVP) mit sechs Gesundheitsdirektoren. Die FDP-Mitglieder mit vier Regierungsrätinnen oder Regierungsräte landen auf dem vierten Platz.
Insgesamt dominieren Männer mit einem Verhältnis von 18 zu 8 Regierungsräte beziehungsweise Staatsräte. Das Durchschnittsalter aller Gesundheitsdirektorinnen- und direktoren beträgt 52 Jahre.
Zwei Vertreter mit Bezug zum Gesundheitswesen
Die meist vertretenen Berufe sind Ökonomen und Betriebswirtschafterinnen und Betriebswirtschafter (6), gefolgt von Juristen und Anwälten (5). Auch Lehrpersonen, Unternehmer oder Kommunikationsprofis sind mehr als einmal vertreten (siehe Liste unten).
Einen direkten Bezug zum Gesundheitswesen haben oder hatten zwei Regierungsräte: Monika Rüegg Bless (Kanton Appenzell Innerrhoden) arbeitete mehrere Jahre als Leiterin Pflege im Kantonsspital St. Gallen (KSSG). Und der St.Galler Regierungsrat Bruno Dammann ist ursprünglich Facharzt für Allgemeinmedizin.
- Aargau: Jean-Pierre Gallati, SVP, 1966, Jurist und Anwalt, 1 Kind
- Appenzell Ausserrhoden: Yves Noël Balmer, SP, 1978, Marketingfachmann, Betriebsökonom, 1 Kind
- Appenzell Innerrhoden: Monika Rüegg Bless, die Mitte (CVP), 1971, Leiterin Pflege Kantonsspital St. Gallen, 2 Kinder
- Basel–Landschaft: Thomas Weber, SVP, 1961, Bauingenieur ETH, 3 Kinder
- Basel–Stadt: Lukas Engelberger, die Mitte (CVP), 1975, Jurist und Anwalt, 3 Kinder
- Bern: Pierre Alain Schnegg, SVP, 1962, Unternehmer und Wirtschaftsinformatiker, 4 Kinder
- Freiburg: Anne-Claude Demierre, SP, 1961, Buchhändlerin, 3 Kinder
- Genf: Mauro Poggia, Mouvement Citoyens Genevois, 1959, Jurist und Anwalt, 3 Kinder
- Glarus: Benjamin Mühlemann, FDP, 1979, Kommunikationsprofi, 2 Kinder
- Graubünden: Peter Peyer, SP, 1965 Kindergartenlehrperson, Gewerkschaftssekretär, 2 Kinder
- Jura: Jacques Gerber, FDP, 1973, Ökonom, 4 Kinder
- Luzern: Guido Graf, CVP, 1958, Dipl. Bautechniker, Unternehmer, 3 Kinder
- Neuenburg: Laurent Kurth, SP, 1967 Ökonom
- Nidwalden: Michèle Blöchliger, SVP, 1967, Juristin Anwältin, 3 Kinder
- Obwalden: Maya Büchi-Kaiser, FDP, 1963, Unternehmerin, Betriebswirtschafterin, 2 Kinder
- St. Gallen: Bruno Damann, CVP, 1957, Facharzt für Allgemeinmedizin, 5 Kinder
- Schaffhausen: Walter Vogelsanger, SP, 1963, Physik-Lehrer Kantonsschule, 4 Kinder
- Schwyz: Petra Steimen-Rickenbacher, FDP, 1966, Primarlehrerin Public Affairs Management, 2 Kinder
- Solothurn: Susanne Schaffner, SP, 1962, Juristin, Anwältin, 2 Kinder
- Thurgau: Urs Martin, SVP, 1979 Ökonom Public Affairs (Hirslanden), 2 Kinder
- Tessin: Raffaele De Rosa, CVP, 1973, Ökonom, 2 Kinder
- Uri: Christian Arnold, SVP, 1977, Meisterlandwirt, 4 Kinder
- Waadt: Rebecca Ruiz, SP, 1982, Master in Kriminologie und Sicherheit, 2 Kinder
- Wallis: Mathias Reynard, SP, 1987, Lehrer
- Zürich: Natalie Rickli, SVP, 1976 Kommunikationsberaterin
- Zug: Martin Pfister, CVP, 1963 Historiker Verbandsmanager, 4 Kinder
Stand: 27. Mai 2021