Digitalisierung: Luzerner Kantonsspital will Pionierrolle übernehmen

Am Luzerner Kantonsspital arbeiten künftig rund 5500 Mitarbeitende aus Medizin, Pflege und Administration mit einer neuen gemeinsamen digitalen Plattform.

, 19. September 2019 um 09:10
image
Am 21. September um drei Uhr morgens startet das Luzerner Kantonsspital (Luks) mit dem neuen Klinikinformationssystem Lukis. Das Spital setzt laut eigenen Angaben als erstes Spital in einem deutschsprachigen Land auf die durchgehende Digitalisierung des Klinikalltags.
«Es ist die bisher erste Einführung eines solchen integrierten Systems in einem deutschsprachigen Land.» Das Spital übernehme damit eine Pionierrolle in der Schweiz, schreibt das Luks in der Mitteilung. Die Vorarbeiten dauerten mehr als zwei Jahre. 

Wartezeiten und Mehrarbeit

Der Start sei für das Luks eine grosse Herausforderung, jedoch vor allem ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Während der Einführungsphase könne es zu Wartezeiten für die Patienten kommen. Auch für die Mitarbeitenden bedeute die Umstellung anfänglich Mehraufwand und Mehrarbeit, heisst es.
«Wir geben uns 100 Tage Zeit, bis das System eingespielt und Gewohnheit ist», sagt Lukis-Projektleiter Xaver Vonlanthen. In den vergangenen Monaten haben alle Mitarbeitenden des Spitals eine Schulung absolviert. 800 speziell ausgebildete Super-User stehen ihren Teams in der Einführungsphase vor Ort zudem unterstützend zur Seite.

Datenschutz als wichtiger Aspekt

Das Spital setzt bei der Einführung des neuen Klinikinformationssystems hohe Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit. «Sämtliche Daten bleiben in der Schweiz und werden nach modernsten Standards mehrfach gesichert», schreibt das Spital. 
Auch werden sämtliche Zugriffe und Bearbeitungsschritte protokolliert und könnten auf ihre Rechtmässigkeit überprüft werden, heisst es weiter. Ziel des neuen Systems Lukis sei die Patientensicherheit und Qualität weiter zu erhöhen.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

H+: Vorstand ist wieder komplett

Monika Jänicke, David Bosshard, Susanne Rodewald und Guido Speck sind neu im Vorstand des Spitalverbandes.

image

CHUV: Gericht schiebt IT-Beschaffung auf die lange Bank

Bevorzugen Schweizer Spitäler bei ihren Ausschreibungen für ein neues Klinikinformations-System den US-Anbieter Epic? Die Frage wird auch in der Romandie akut.

image

Unispitäler häuften 210 Millionen Franken Verlust an

«Wir sind hart vor der finanziellen Kante»: So der Befund von Werner Kübler, dem Direktor des Universitätsspitals Basel.

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

Spitalverbundsinterne Lösung: Nicole Ruhe wird CEO in Uznach und Wil

Die heutige CEO des Spitals Linth wird mit dem Zusammenschluss der St.Galler Spitalverbunde zu «HOCH Health Ostschweiz» eine Doppelfunktion übernehmen.

image

SoH: «Es lief alles korrekt», besagt ein erstes Gutachten

Bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit CEO Martin Häusermann sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Der Kanton Solothurn kündigt aber weitere Untersuchungen an.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.