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Zur Rose und INTLAB auf gemeinsamer Mission für eine höhere Medikamentensicherheit und -wirksamkeit

Mittels Genanalyse können die Medikamentensicherheit erhöht, Risiken minimiert und vermeidbares Leid sowie Kosten gesenkt werden. Weshalb die Pharmakogenetik (PGx) trotz nachweisbarer Vorteile noch wenig Anwendung findet, wird in diesem Artikel von zwei ausgewiesenen Fachexperten reflektiert.

, 20. Oktober 2021 um 06:00
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«Ich war schon etwas überrascht, als der Test zeigte, dass das Medikament nutzlos war – immerhin nahm ich es 20 Jahre lang», meint eine 79-jährige Patientin.
Diese Aussage ist eine von vielen Erkenntnissen aus dem Clopidogrel-Pharmakogenetik-Projekt, welches von 2020 bis 2021 von Zur Rose mit Unterstützung von INTLAB durchgeführt wurde. Innerhalb dessen wurden die Potenziale einer interprofessionellen Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker für die Pharmakogenetik untersucht. Dieses Pilotprojekt wurde mit Kardiologen und Hausärzten im Verbund von Zur Rose und INTLAB durchgeführt. Es wurden nur mit Clopidogrel therapierte Patienten eingeschlossen. Im Rahmen dessen konnte eindrucksvoll nachgewiesen werden, dass sich auch bei bereits langfristig therapierten Patienten eine genetische Untersuchung lohnt. Denn über 96% der Testresultate zeigte eine pharmakogenetische Auffälligkeit und in der Folge eine Anpassung der Medikation.
Auch die o.g. Patientin war sehr erleichtert, als ihr Arzt die Genanalyse durchführte, denn immer wieder gab es bisher nicht zu erklärende Auffälligkeiten bei Blutwertkontrollen. Mit der personalisierten Analyse sowie den daraus abgeleiteten Aufklärungsmöglichkeiten konnte das Vertrauensverhältnis zwischen den behandelnden Ärzten, den Apothekern und der Patientin deutlich gefördert und mögliche Effekte der Wirkungslosigkeit sowie Nebenwirkungen reduziert werden. «Rational betrachtet stellt sich hier eine einfache Frage: Investiert man 400-500 Franken in einen Gentest und in eine spezialisierte Beratung, oder riskiert man aufgrund von profilbedingt wirkungslosen oder nicht optimal dosierten Medikamenten Nebenwirkungen und Komplikationen, die ernst zu nehmende Folgen nach sich ziehen können?», so Dr. Kai Heib, Gründungspartner der INTLAB AG in Zürich. Seit knapp acht Jahren ist er gemeinsam mit seinen Partnern und seinem Team deshalb mit einer Mission unterwegs: «Unser pharmakogenetisches Expertensystem SONOGEN XP ermöglicht uns, auf Basis fundierter Evidenz und zertifizierter Methoden, solche Fälle zu vermeiden, Kosten einzusparen und damit einen relevanten Mehrwert für Behandelnde, Patienten und die Kostenträger zu generieren.» 
Tests sind bereits bei über 100 Wirkstoffen möglich, die regelmässig angewendet werden und klinisch relevant sind.
Dr. Joachim Manns, Leiter Pharmazeutische Entwicklung bei Zur Rose, betont den Nutzen der Pharmakogenetik: «Ohne den Einsatz von Pharmakogenetik zur Therapieoptimierung wird die Wahl des wirksamsten Medikaments in vielen Fällen verzögert. Im schlimmsten Fall ist der Patient für Monate untertherapiert, da er zunächst eine wirkungslose Medikation erhält. Dieser Ansatz ist nicht mehr zeitgemäss und Leistungserbringer stehen in der Pflicht, ihren Patienten eine individuelle und wirksame Therapiemethode zur Verfügung zu stellen, die auf ihr Profil zugeschnitten ist. Es ist an der Zeit, die Finanzierung solcher Tests in den Leistungskanon der Obligatorischen Krankenversicherung aufzunehmen.»
Dr. Heib betont: «Für mich ist das nicht nur eine medizinische, sondern auch eine ethische Frage. Jeder Person mit geeigneter Indikation sollte, insbesondere bei kritischen Krankheitsbildern und Therapiebedarf, ein pharmakogenetischer Test angeboten werden. Beim Patienten liegt letztendlich dann die Entscheidung, ob er diesen Test wünscht oder nicht. Studien belegen zudem, dass ein profilbasiertes und personalisiertes Wissen die Compliance der Medikamenteneinnahme der Patienten und damit den Therapieerfolg erhöht.»
Medikationssicherheit und Therapie-Adhärenz entscheidend
Tatsächlich haben die Mehrheit aller Patienten klinisch bedeutsame Varianten in ihren Genen, die für eine vom Standard abweichende Arzneimittelwirkung oder für unerwünschte Nebenwirkungen verantwortlich sind. Bei Antidepressiva, Asthma-Medikamenten und oralen Antidiabetika sprechen nur etwa 60 Prozent der Patienten erwartungsgemäss auf die Therapie an. Bei Alzheimer-Medikamenten sind es sogar lediglich 30 Prozent. Nicht profiladaptierte Dosierungen können gar zum Tod führen, wie dies beim routinemässig verschriebenen Krebsmedikament 5-FU der Fall war. Als Folge wurde in Europa eine verbindliche Vorgabe in Form einer genetischen Testempfehlung (EMA) bzw. Testpflicht (Frankreich) erlassen, damit folgenschwere Risiken eingegrenzt werden können. In der Schweiz werden die Kosten für den pharmakogenetischen Test bei einer Therapie mit 5-FU von der Krankenversicherung übernommen.
Dr. Manns sieht die Apotheker hier in der Pflicht: «Die Förderung der Medikationssicherheit und der Therapie-Adhärenz gehört zu unseren Kernaufgaben als Apotheker. Die Pharmakogenetik ermöglicht es uns, gesundheitsschädigende Wirkungen von Medikamenten zu verhindern, ihre Wirkung zu verbessern, sowie die Medikamentenwahl und -Dosierung individuell zu optimieren.» Der Apotheker ist vom Potential der Pharmakogenetik überzeugt, denn: «Ungefähr 30 Prozent der aktuellen Medikamenten-Neuzulassungen sind durch genetische Variation in ihrer Wirkung betroffen».
Studie bestätigt hohe klinische Relevanz
Die Pharmakogenetik wird laufend mehr Einzug in die klinische Routinepraxis erhalten. Zentral dabei ist der nachweisbare klinische Outcome und dessen Ergebnisqualität. Daher ist INTLAB als Anbieter des pharmakogenetischen Expertensystems SONOGEN XP gemeinsam mit Wissenschaftlern der ETH Zürich, dem Labor Dr. Risch und medizinischen sowie pharmazeutischen Fachexperten mehrerer Hirslanden-Kliniken unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Russmann (www.drugsafety.ch) im Rahmen einer Studie* (Laufzeit 2018-2020) der Frage nachgegangen, inwieweit das Ergebnis des pharmakogenetischen Tests tatsächlich zu einer Optimierung der Medikation führt. «Wir haben uns dazu 135 Patienten mittels unseres 16-Gen-Paneltests angeschaut, die wir mit dieser Fragestellung untersucht haben», so Dr. Heib. Von diesen 135 Patienten waren 102 im Wirkstofffokus und 33 Patienten hatten eine allgemeine Screening-Motivation, etwa aufgrund der Familienanamnese oder bisher ausgebliebenen bzw. aversen Reaktionen. 
Das Praxisresultat bestätigt die Theorie: Bei fast jedem dritten Patienten der Gruppe mit Wirkstofffokus wurde aufgrund der Analyse ein Medikamentenwechsel oder eine Dosisanpassung empfohlen. Zudem wurde bei knapp jedem vierten Patienten geschlussfolgert, ein weiteres Medikament aus seiner aktuellen Medikation aufgrund der Analyse umzustellen. Auffallend ist zudem, dass bei 100% der teilnehmenden Patienten mindestens eine pharmakogenetisch relevante Variante identifiziert wurde, die bei einer möglichen zukünftigen Medikation die Therapieentscheidung beeinflusst.
«Diese Studienergebnisse ergänzen unsere bisherigen sowie auch von Dritten generierten internationale Forschungsergebnisse. So ist sie ist ein weiteres Mosaik im inzwischen klaren Bild, dass die Pharmakogenetik medizinisch, ethisch und auch ökonomisch einen wesentlichen Beitrag zur personalisierten Medizin der Gegenwart leisten kann», so Dr. Heib.
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Figure 1. Study population and flowchart. 1 Formally classified as “actionable” according to SONOGEN XP based on PharmGKB guidelines.
Keine Chance für Einzelkämpfer
Für Dr. Heib und Dr. Manns sind die laufend ergänzten Studienergebnisse ein wichtiges Überzeugungs-Instrument: «Wir streben eine gemeinsame Zusammenarbeit mit sektorenübergreifenden Leistungserbringern und -finanzierern an. Allein kommt man in der Medizin nicht weit. Gerade auch in den genannten fach- und sektorenübergreifenden Spezialbereichen ist man auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen.» 
Ein Praxisbeispiel dafür stellt die entsprechende Zusammenarbeit mit der agfam dar. Dabei handelt es sich um eine akkreditierte Weiterbildung für Apotheker zum Thema Pharmakogenetik in der Praxisanwendung. Die Weiterbildung wird im November 2021 zum wiederholten Mal von ausgewiesene Fachexperten von drugsafety, AMEOS, Zur Rose und INTLAB durchgeführt. Inhalt des Programms bilden theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsformen mit vielen Praxisbeispielen und Umsetzungshinweisen. Während im zweiten Quartal 2021 das Thema Blutverdünnung vertieft wurde, fokussiert das aktuelle Programm den Mehrwert der Pharmakogenetik bei der Abgabe von Antidepressiva.
agfam-Weiterbildung Pharmakogenetik November 2021
Dr. Manns ist überzeugt, dass in Zukunft neben Leistungserbringern auch Krankenversicherer mitziehen werden. Noch werden die Kosten nur in Einzelfällen übernommen. Aber: «Steigende Medikamentenkosten, hohe Folgekosten bei Therapieversagen, Hospitalisierungen durch arzneimittelbedingte Nebenwirkungen und die demgegenüber sinkenden Testkosten werden die Wirtschaftlichkeit der Tests bestätigen. Schon jetzt ist es so, dass es sich in der Praxis lohnt, die Tests anzubieten. Kleine Schritte werden heute bereits gemacht, vereinzelt nehmen Krankenversicherer das Angebot in die Zusatzversicherung auf und das ist erst der Anfang», weiss Dr. Manns.
Über die INTLAB AG
Die INTLAB AG hat mit ihrem Expertensystem SONOGEN XP für die klinische Anwendung der Pharmakogenetik eine Lösung entwickelt, die den Arzt bzw. Apotheker dabei unterstützt neue wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in der klinischen Anwendung umzusetzen. Sie beschleunigen damit den Prozess, Ergebnisse universitärer Forschung schnell und effizient in der klinischen Praxis zu Gunsten besserer und nachhaltigerer Outcomes anzuwenden.
SONOGEN XP steht für personalisierte Medizin: Unsere Vision ist es, für jeden Patienten im Vorfeld bzw. im Bedarfsfall die evidenzbasiert massgeschneiderte Medikamententherapie zu identifizieren.
Zur Rose Suisse AG
Zur Rose Suisse AG, eine Tochtergesellschaft der Zur Rose Group AG, ist eine der führenden Versandapotheken und Ärztegrossistinnen in der Schweiz. Mit ihrem Geschäftsmodell bietet sie eine qualitativ hochwertige, sichere und kostengünstige pharmazeutische Versorgung. Sie zeichnet sich zudem aus durch die stetige Weiterentwicklung digitaler Gesundheitsservices und als Technologieproviderin im Bereich von Plattformen. Darüber hinaus treibt Zur Rose die Positionierung als umfassende Gesundheitsdienstleisterin aktiv voran. Mit dem Aufbau einer digitalen Gesundheitsplattform – das Zur Rose-Ökosystem – vernetzt sie Produkte, Dienstleistungen und digitale Services von qualifizierten Anbietern. Die Leistung von Zur Rose wird es sein, diese Angebote zu den Kunden und Patienten zu bringen und eine relevante Selektion vorzunehmen. Ziel ist es, die Menschen lückenlos zu begleiten und zu befähigen, die eigene Gesundheit mit Produkten und digitalen Lösungen optimal zu managen. Weitere Informationen unter zurrose.ch und zurrosegroup.com.
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