Kleinspitäler kooperieren in der Chirurgie

Das Paracelsus-Spital in Richterswil und das Spital Einsiedeln spannen in der Chirurgie zusammen. Und das Spital Einsiedeln verhandelt weiter mit einem möglichen Partner.

, 14. November 2019 um 07:21
image
Ab Dezember arbeiten die beiden Spitäler Einsiedeln und das Paracelsus-Spital im Bereich der Chirurgie zusammen. Ziel sei es, «ein überregionales chirurgisches Versorgungsnetzwerk aufzubauen», wie das Spital Einsiedeln am Donnerstag mitteilt. Dies, weil der ökonomische Druck auf kleinere Grundversorger «immens» sei. 
Die Koordination und Verantwortung liegt bei Viszeralchirurg Lukas Krähenbühl, dem chirurgischen Chefarzt des Spitals Einsiedeln. Krähenbühl werde künftig auch im Paracelsus-Spital Richterswil präsent sein – zusammen mit weiteren Chirurgen des Spitals Einsiedeln. 

«Alle viszeralchirurgischen Eingriffe jeden Schweregrades»

Einfache bis mittelschwere Operationen werden künftig, je nach Wohnort des Patienten, entweder in Einsiedeln oder in Richterswil durchgeführt. Patienten, die einer intensivmedizinischen Betreuung bedürfen, werden am Spital Einsiedeln operiert. 
«Künftig können wir in der weiteren Region um Einsiedeln und Richterswil alle viszeral-chirurgischen Eingriffe jeden Schweregrades versorgen und abdecken», sagt Lukas Krähenbühl. Für hochkomplexe viszeral-chirurgische Eingriffe könne auf das Universitätsspital Zürich (USZ) zurückgegriffen werden, an dem Lukas Krähenbühl akkreditiert sei.

Netzwerk übernimmt chirurgischen Notfall

Als Standortleiter, konstanter Ansprechpartner und Leiter der chirurgischen Sprechstunde in Richterswil kommt Jürg Gresser zum Einsatz. Er ist leitender Arzt am Spital Einsiedeln und Facharzt für Chirurgie mit Schwerpunkt Gefässchirurgie. 
Das neue regionale chirurgische Netzwerk übernimmt gleichzeitig den chirurgischen Notfall am Spital Richterswil. Ein breites Team von Fachärzten soll eine konstante Betreuung des Notfalls gewährleisten, heisst es. 

Entscheid für Partner soll Anfang 2020 fallen

Die Kooperation des Spitals Einsiedeln mit dem Paracelsus-Spital steht laut der Mitteilung in keinem Zusammenhang mit den noch laufenden Verhandlungen mit einem zukünftigen strategischen Partner. Über einen diesbezüglichen Entscheid werde das Leitungsgremium des Spitals Einsiedeln voraussichtlich bis spätestens Anfang 2020 informieren.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.