Teure Krebsmedikamente: Krebsliga will Patienten gratis beraten

Patienten können sich neu kostenlos bei der Krebsliga beraten lassen. Dies, wenn die Krankenversicherer die Krebsmedikamente nicht übernehmen wollen.

, 18. April 2017 um 08:38
image
  • medikamente
  • versicherer
  • onkologie
  • gesundheitskosten
  • wirtschaft
Teure Krebsmedikamente sorgen seit längerer Zeit für Schlagzeilen. Der Grund: Krankenversicherer weigern sich nicht selten, die Behandlungskosten für Tumorerkrankungen zu bezahlen.
Jetzt reagiert die Krebsliga darauf: Sie schafft eine neue Stelle, um Patienten, deren Versicherer nicht zahlen wollen, zu beraten – ab Juni und kostenlos. Dies bestätigt Krebsliga-Präsident Jakob Passweg gegenüber SRF.

Krebsliga und BAG sammeln Daten

«Wir haben oft den Eindruck, dass das Prinzip der Zugangsgerechtigkeit, das heisst, dass jeder Mensch in der Schweiz den gleichen Anspruch hat, oft verletzt wird», sagt Passweg. Deshalb wolle die Krebsliga Daten zu den Kostengutsprachen sammeln – und Klarheit schaffen.
Auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will laut dem Bericht auf SRF ab Mai ebenfalls Informationen dazu sammeln. In den nächsten drei Jahren sollen Daten von den Versicherern erhoben werden. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Bürokratie-Fiasko beim Zugang zu Medikamenten

Eine internationale Studie zeigt: Bürokratie ist in der Schweizer Gesundheitsversorgung ein grosses Problem. Gleichzeitig erschweren veraltete Prozesse den Zugang zu innovativen Medikamenten. Lösungen lägen auf dem Tisch – doch die Politik droht, die Situation noch zu verschlimmern.

image

EU gibt Novartis grünes Licht für Kisquali gegen Brustkrebs im Frühstadium

Der Wirkstoff Ribociclib soll insbesondere Patientinnen helfen, bei denen das Risiko besteht, dass sie einen Rückfall erleiden.

image

Antibiotika-Therapie: In Praxen und Kliniken immer noch suboptimal

In Baden-Württemberg erforschte man den Antibiotika-Einsatz in zehn Spitälern. Heraus kam ein halbes Dutzend heikler Punkte.

image

Curafutura: Pius Zängerle geht

Nach zehn Jahren an der Spitze verlässt der Direktor den Verband im Dezember.

image

Gesundheitsausgaben: Jetzt über 11'000 Franken pro Kopf

Gesundheitskosten überholen Wirtschaftswachstum: Die Branche wird in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung zulegen. Dies besagt eine neue Studie der Kof/ETH.

image

Universität Bern entdeckt Funktion der «Gen-Wüste»

Ein «leerer» DNA-Abschnitt steuert die Entwicklung von Gliedmassen und der Herzfunktion. Forschende der Universität Bern sehen Potenzial für die genetische Diagnostik.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.