Medbase schluckt jetzt auch Zahnarztpraxen

Die Migros-Tochter Medbase will mit der Übernahme des Zahnarztzentrums neue Wege in der medizinischen Grundversorgung beschreiten.

, 18. Mai 2020 um 07:07
image
Der ambulante Anbieter Medbase ergänzt sein Portfolio um die Zahnmedizin. | PD
Medbase, der private Anbieter von ambulanten medizinischen Dienstleistungen, expandiert weiter: Die Migros-Tochter plant, die Aktienmehrheit der Zahnärzte-Kette Zahnarztzentrum zu übernehmen. Das Unternehmen im Familienbesitz soll schrittweise in die Medbase-Gruppe integriert und mit allen 700 Mitarbeitenden weitergeführt werden. 
«Wir sehen die Zahnmedizin als Teil der integrierten Versorgung und damit als eine sinnvolle Ergänzung zu unserem bestehenden Angebotsportfolio», sagt Medbase-Chef Marcel Napierala laut einer Mitteilung. Zudem sei die Dentalhygiene ein Beispiel einer «hervorragend funktionierenden Prophylaxe», welche ideal zur Vision von Medbase passe.

Wettbewerbshüter müssen überprüfen

Über die Details der beabsichtigen Übernahme haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug erfolge voraussichtlich im dritten Quartal 2020. Das Geschäft muss nun noch durch die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) geprüft werden. 
Die von Sara und Christoph Hürlimann gegründete Zahnärzte-Gruppe mit Sitz in Zürich beschäftigt derzeit an über 30 Standorten in der ganzen Schweiz rund 300 Zahnärzte und Spezialisten. Die Kette ist der grösste Anbieter zahnmedizinischer Leistungen in der deutschsprachigen Schweiz. 

Medbase: Umsatz um 50 Prozent gestiegen

Die Käuferin des Zahnarztzentrums, die Firma Medbase aus Winterthur, bietet seit 2001 schweizweit an über 50 Standorten verschiedene medizinische Dienstleistungen an. Seit 2020 ist das Unternehmen im Konsolidierungskreis der Migros-Gruppe. Zudem gehören seit kurzem auch mehr als 40 Filialen der Topwell-Apotheken zu Medbase.
Durch den Zusammenschluss mit den Santémed-Gesundheitszentren der Krankenkasse Swica entstand vor fünf Jahren das grösste Netzwerk in der ambulanten medizinischen Grundversorgung. Vor kurzem hat Medbase darüber hinaus eine Kooperation mit der Privatklinikgruppe Hirslanden bekannt gegeben. 2019 betrug der Umsatz von Medbase 226 Millionen Franken, 50 Prozent mehr als noch im Vorjahr. 
Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

Heimarzt-Besuche: Krankenkassen kritisieren Weg- und Wechsel-Entschädigungen

Das SRF-Konsumentenmagazin «Kassensturz» prangert hohe Wegentschädigungen von Heimarztbesuchen an. Die betroffene Firma Emeda verteidigt ihr Abrechnungsmodell, hat aber Anpassungen vorgenommen.

image

Nachfolge gesucht: MPA-Team schreibt Arztstelle aus

In Münsingen läuft es für einmal umgekehrt: Medizinische Praxisassistentinnen suchen Ärzte – um gemeinsam eine Praxis weiterzuführen.

image

Medbase expandiert in der Westschweiz

In Bulle plant die Praxis-Gruppe ein neues medizinisches Zentrum.

image

Medbase: «Wer Medizin liebt, muss hierherkommen»

Markus Preuss, Leiter des Medbase Gesundheitszentrums Oerlikon, ist überzeugt: Medbase bietet Ärzt:innen mehr Zeit für Patient:innen, flache Hierarchien und individuelle Karrieremöglichkeiten. Finden auch Sie Ihren Platz – unkompliziert in der Bewerbersprechstunde!

image

Pallas Kliniken streichen 20 Stellen

Das Familienunternehmen will sich am Hauptsitz in Olten auf weniger Fachbereiche fokussieren.

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.