Medizinstudium ist nicht gleich Medizinstudium

Es ist offenbar nicht überall auf der Welt gleich anstrengend, Medizin zu studieren. Geht es um die Aufnahmekriterien, sind gewisse Medical Schools rund um den Globus um einiges lockerer als andere.

, 28. Februar 2017 um 14:25
image
  • ausbildung
  • ärzte
Medizin studieren wollen viele. Wer hierzulande zum Beispiel am Numerus Clausus scheitert, kann es im Ausland versuchen. Doch wohin? Das fragen sich viele angehende Ärzte. 
Der vor allem in der Finanzbranche bekannte US-amerikanische Blog «Insider Monkey» hat nun versucht, sich dieser Frage zu nähern. Untersucht wurden Kriterien wie Zulassungsbestimmungen, Einreisevoraussetzungen oder die englische Sprache – immer aus der Perspektive eines US-Amerikaners. Wichtige Faktoren waren zudem die Studien- und Lebenshaltungskosten.

Grosse Kostenunterschiede

So koste beispielsweise in Polen ein Medizinstudium umgerechnet rund 3’000 Franken pro Jahr – relativ wenig im Vergleich zum Aufwand in den USA. Deshalb ziehe es viele Studierende aus den USA, aus Skandinavien oder Saudi-Arabien dorthin. Das Studium sei weltweit anerkannt und die Ausbildung erfolge in englischer Sprache.
Etwas teurer hingegen komme es in Irland. Dort koste ein Medizinstudium schnell einmal zwischen 60’000 und 80’000 Franken, Studiengebühren und Lebenshaltungskosten inklusive. Der Vorteil dort: relativ lockere Aufnahmebedingungen.

Die Länder, in denen es am einfachsten ist, Arzt zu werden

Schweden

image
Das Karolinska-Institut in Solna, eine von Europas grössten und angesehensten medizinischen Universitäten.

Polen

image
Die Medizinische Universität in Białystok zählt rund 4'000 Medizinstudierende.

Deutschland

image
Die Charité-Universitätsmedizin Berlin ist mit Abstand das grösste Universitätsklinikum in Deutschland.

Italien 

image
Idyllisch gelegen: Das Ospedale Civile in Venedig.

Belgien

image
Die Universitätskliniken Saint-Luc in Brüssel zählen rund 1'000 Betten.

Russland

image
Die Medizinakademie in St. Petersburg, eine von 50 Medical Schools in Russland.

Belize

image
Absolventen des Belize Medical College der Central America Health Sciences University.

Irland

image
Das Portiuncula Hospital in Galway wird vom Irish Government's Health Service Executive verwaltet.

Indien

image
Das Rajiv Gandhi Institute of Medical Sciences in Kadapa ist eine von über 400 Medical Schools in Indien.

Rumänien

image
Das Spital in Timișoara. Es gilt als eines der modernstes Spitäler in Rumänien.

Zur Methode der Untersuchung

Der Autor des Beitrages auf «Insider Monkey» hat vor allem Daten aus Quellen wie «StudentWorldOnline», «WiseGeek» oder «Window2India» zusammengetragen. Welches Gewicht die einzelnen Kriterien dabei einnehmen, geht aus der Analyse allerdings nicht hervor. 

«10 Easiest Countries To Become A Doctor», in: «Insider Monkey»

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

In Deutschland droht der nächste Ärzte-Streik

60'000 Spitalärzte prüfen den Ausstand. Womit die Streikwelle in Europas Gesundheitswesen bald den nächsten Höhepunkt erreichen könnte.

image

Einstimmig: Zürich soll Medizin-Studienplätze massiv ausbauen

Der Kantonsrat beauftragt die Regierung, zu berechnen, wie 500 zusätzliche Plätze geschaffen werden könnten.

image

Kein Geld und keine Zusammenarbeit mehr mit Tabakindustrie

Deutsche Ärzte wollen sich nicht mehr von Tabakherstellern beeinflussen lassen. Sie haben deshalb einen neuen Kodex vereinbart.

image

Britischer Arzt wollte mit falscher Covid-Impfung morden

Ein Arzt ist zu mehr als 31 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wollte den Partner seiner Mutter mit einer Gift-Injektion umbringen.

image

Bilden Sie sich mit aktuellem Wissen in der Suizidprävention weiter

Ziel des neuen CAS Suizidprävention am Departement Gesundheit der ZHAW ist es, Suizidgedanken frühzeitig zu erkennen und Interventionen einzuleiten. Teilnehmende lernen dies in interprofessioneller Weiterbildung mit Fachpersonen aus Gesundheits-, Bildungs- und Sozialberufen.

image

Ehemaliger HUG-Chefarzt und Covid-Experte wechselt zu Privatspital

Jérôme Pugin wurde in Genf bekannt als Intensivmediziner und Symbolfigur im Kampf gegen Covid. Nun wird er medizinischer Direktor des Hôpital de La Tour.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.