So will ein Spital 25 Millionen Franken mehr verdienen

Das Kantonsspital Aarau hat ehrgeizige Pläne: Es will sehr viel effizienter werden und Kosten reduzieren.

, 7. September 2022 um 07:14
image
Das alte Kantonsspital Aarau. In drei Jahren wird der Neubau fertig sein. | zvg
Mit dem «Fitnessprogramm» für die Spitäler Aarau und Zofingen will das Kantonsspital Aarau (KSA) 25 Millionen Franken mehr verdienen. Das teilt die KSA-Gruppe heute mit. Die Gruppe habe den Markt analysiert und wolle nun grösser und besser werden.

Das ändert in der Geschäftsleitung

Zu diesem Zweck nimmt die KSA-Gruppe auf Oktober nun organisatorische und personelle Änderungen vor. Die Geschäftsleitung wird neu zusammengesetzt:
  • Es gibt keinen Pflegedirektor mehr.
  • Neu haben zwei Bereichsleiterinnen Pflege Einsitz: Christine Giacometti-Hoorn und Alexandra Käch.
  • Das Departement Informatik und Medizintechnik wird mit der Pensionierung des bisherigen Leiters Martin Matter Ende Monat aufgelöst.
  • Neu gibt es dafür den Bereich Zentrale Services. Geleitet wird es vom Juristen Beat Jost.
  • Wer neuer Personalchef wird nach der Kündigung von Michael Zürcher ist noch unklar.

Personalabbau – aber nicht in der Pflege

Zu diesen Änderungen kommen organisatorische Verbesserungen. Die KSA-Gruppe will mit den gleichen Mitteln mehr Leistungen erbringen, Abläufe vereinfachen, Bürokratie abbauen und Doppelspuriges aufheben.
Die Verantwortlichen sagen: «Kosten werden dort eingespart, wo sie die Patientenbetreuung nicht betreffen.» Sie räumen aber gleichzeitig ein: «Massnahmen im Personalbereich werden unumgänglich sein.» Das heisst: Es wird Entlassungen geben. Davon ausgeschlossen seien aber patientennahe Pflegebereiche.

KSA steigerte Gewinn

Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte das KSA seinen Umsatz von rund 722 Millionen Franken auf 824 Millionen Franken und machte einen Gewinn von gut 17 Millionen Franken. Im Vorjahr betrug der Verlust noch über 42 Millionen Franken. Markant war der Anstieg bei den ambulanten Behandlungen, wo der Ertrag um 11,4 Prozent zunahm.
Im Mai gab das Spital zudem bekannt, dass es sich für den Neubau 120 Millionen Franken mit einer Anleihe beschafft hat.

So sieht die neue Geschäftsleitung der KSA-Gruppe aus

  • Anton Schmid, CEO
  • Sergio Baumann, Leiter Betrieb und stellvertretender CEO
  • Thomas Fischer, Finanzdirektor
  • Christine Giacometti-Hoorn, Bereichsleiterin Pflege Perioperative Medizin
  • Beat Jost, Leiter Zentrale Services
  • Ariella Jucker, Standortleiterin KSA Spital Zofingen
  • Alexandra Käch, Bereichsleiterin Pflege Chirurgie
  • Beat Müller, Bereichsleiter Medizin, Leiter Medizinische Universitätsklinik
  • Dimitri Sarlos, Bereichsleiter Frauen und Kinder
  • Lorenz Theiler, Bereichsleiter Perioperative, Notfall und Intensivmedizin
  • Michael Zürcher, Personalchef bis Ende 2022


  • spital
  • KSA
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

H+: Vorstand ist wieder komplett

Monika Jänicke, David Bosshard, Susanne Rodewald und Guido Speck sind neu im Vorstand des Spitalverbandes.

image

CHUV: Gericht schiebt IT-Beschaffung auf die lange Bank

Bevorzugen Schweizer Spitäler bei ihren Ausschreibungen für ein neues Klinikinformations-System den US-Anbieter Epic? Die Frage wird auch in der Romandie akut.

image

Unispitäler häuften 210 Millionen Franken Verlust an

«Wir sind hart vor der finanziellen Kante»: So der Befund von Werner Kübler, dem Direktor des Universitätsspitals Basel.

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

Spitalverbundsinterne Lösung: Nicole Ruhe wird CEO in Uznach und Wil

Die heutige CEO des Spitals Linth wird mit dem Zusammenschluss der St.Galler Spitalverbunde zu «HOCH Health Ostschweiz» eine Doppelfunktion übernehmen.

image

SoH: «Es lief alles korrekt», besagt ein erstes Gutachten

Bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit CEO Martin Häusermann sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Der Kanton Solothurn kündigt aber weitere Untersuchungen an.

Vom gleichen Autor

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.

image

Medikamente: Diese fünf Irrtümer müssen alle kennen

Epinephrin statt Ephedrin? Solche Verwechslungen können tödliche Folgen haben. Gut zu wissen, wo die grössten Gefahren lauern.

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.