Spital Emmental: Standort Langnau macht für Operationen dicht

Sämtliche Eingriffe finden ab dem Herbst in Burgdorf statt. Der Fokus in Langnau soll künftig auf der Inneren Medizin liegen.

, 26. März 2024 um 23:01
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Spital Emmental, Standort Langnau | Bild: zvg
Das Spital Emmental mit den Standorten Langnau und Burgdorf richtet sich neu aus: Der Operationsbetrieb in Langnau wird geschlosssen, sämtliche Operationen werden ab kommenden Herbst am Standort Burgdorf durchgeführt. In Langau wird der Schwerpunkt auf die Innere Medizin gesetzt.
Stellen und Betten werden dabei keine abgebaut, so die Mitteilung.
Dass es beide Spitalstandorte brauche, steht laut den Verantwortlichen ausser Frage: Für die Sicherung der langfristigen wohnortsnahen Versorgung im oberen und unteren Emmental seien die beiden Spitäler unabdingbar – eine Spitalschliessung sei deshalb auch kein Thema gewesen, betonte Verwaltungsrats­präsident Bernhard Antener gegenüber der «Berner Zeitung».
Wie alle anderen Krankenhäuser bewege sich jedoch auch das Spital Emmental in einem Umfeld, in dem die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend schwierig seien. «Wir gehen diese Herausforderungen aber proaktiv an», so Antener.
Die Unternehmensstrategie sei konsequent auf die Spitalregion 4 mit Burgdorf als regionalem Hub ausgerichtet. Das «4+-Regionen-Modell» des Kantons verlangt, dass die Spitalregionen Emmental und Oberaargau ab dem Jahr 2030 als eine einzige Versorgungs- und Spitalregion zusammenarbeiten.
Was in diesem Fall bedeutet: Der in die Jahre gekommene Operationstrakt am Standort Langnau wird geschlossen, sämtliche Operationen werden in Zukunft in Burgdorf 'in topmoderner Infrastruktur' durchgeführt. «Die Zusammenführung des Operationsbetriebs erlaubt es uns zudem, langfristig die vorgegebenen Mindestfallzahlen zu erreichen und so die Leistungsaufträge zu sichern», sagt CEO Regula Feldmann.
Weiterhin möglich seien chirurgische und orthopädische Sprechstunden im Spital Langnau, ebenso wie radiologische Untersuchungen und Behandlungen.

Fokus Innere Medizin

Am Standort Langnau werde der Schwerpunkt hingegen auf die Innere Medizin gelegt, «was dem zukünftigen Bedarf der Bevölkerung entspricht», so Regula Feldmann.
Künftig werden die zwei interdisziplinären akutsomatischen Bettenstationen durch die Klinik für Innere Medizin betreut, bei gleichbleibender Anzahl Betten.
Unverändert bleiben der Rettungsdienst, der Notfall (mit 24-Stunden-Betrieb) sowie eine Radiologie. Auch die ambulanten Angebote und Spezialsprechstunden werden fortgeführt und sollen mit der Zeit ausgebaut werden, ebenso werden die paramedizinischen Angebote wie Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Ernährungs- und Diabetesberatung aufrecht erhalten.
Auch das Angebot der stationären Erwachsenenpsychiatrie bleibt gleich
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