Spital Thusis: Neustart der Geburtenabteilung

Jetzt wird dringend Fachpersonal gesucht – damit die provisorische Schliessung baldmöglichst beendet werden kann.

, 2. September 2024 um 12:52
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Symbolbild: Filip Mroz on Unsplash
Die Direktion des Spitals Thusis beschloss Anfang Juli, die Geburtenabteilung zu schliessen respektive ans Kantonsspital Graubünden auszulagern – gültig ab Anfang September. Der Schritt erfolgte nicht aus Spargründen, sondern nur wegen eines akuten Personalmangels: Wegen den Unsicherheiten über die Zukunft des Spital wurde es zunehmend unmöglich, Fachleute für die Geburtenabteilung zu finden.
Am 29. August beschlossen aber die Delegierten respektive die Trägergemeinden, dass das Spital weiterleben soll – mit dem bestehenden Angebot, also inklusive der Geburtenabteilung.
Das Spital Thusis sucht jetzt also dringend nach entsprechendem Personal.
«Wir sind uns der Bedeutung der Geburtshilfe für die Region bewusst und arbeiten intensiv daran, die fehlenden Fachkräfte zu rekrutieren, um diesen wichtigen Bereich baldmöglichst wiederzueröffnen», sagt Direktor CEO Marco Oesch. «Da wir immer daran glaubten und auch wollten, dass es weitergeht, beschäftigen wir derzeit das gesamte noch verbliebene Team der Hebammen und Gynäkologen.»
  • Hintergrund: Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen. Die Delegierten von Gesundheit Mittelbünden wollen das heutige Angebot retten.
In der Zwischenzeit war bereits eine Petition zur Rettung der Geburtshilfe gestartet worden; bislang gingen knapp 4000 Unterschriften ein (in einer Region, die etwa 20’000 Menschen umfasst).
An einer Pressekonferenz vor Ort rief Fabienne Thöny, eine der Initiantinnen, die Bevölkerung der Versorgungsregion Mittelbünden auf, die Schwangerschaftsvorsorge und Geburtshilfe im Spital Thusis in Anspruch zu nehmen – aber auch sämtliche anderen Dienstleistungen: «Denn nur, wenn das Spital Thusis als Ganzes mehr genutzt wird, hat die Geburtshilfe Thusis eine Zukunft.»
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