«Fast einer von 10 Jugendlichen hat schon einmal ineffektive und potentiell schädliche Abnehm-Mittel ohne Rezept verwendet. Dies suggeriert, dass eingegriffen werden sollte, damit den Verbrauch von Gewichtsabnahme-Produkten in dieser Bevölkerungsgruppe gesenkt wird.»
Dies zwei Kernsätze in einer Studie, die soeben im Mediziner-Netzwerk JAMA veröffentlicht wurde.
Die Autoren der Metaanalyse hatten es sich zur Aufgabe gesetzt, die globale Verbreitung solcher Mittel zu erfassen; und sie hatten dafür insgesamt 90 Studien ausgewertet.
Diese wiederum umfassten die Daten von 604'000 Personen unter 18 Jahren.
Ein erstes Resultat: 6 Prozent der erfassten Teenager hatten Erfahrung mit Abnehm- und Abführmitteln zur Gewichts-Reduktion.
Zum Vergleich: Bei den Erwachsenen lag der Wert bei 4 Prozent (Verwendung im vorherigen Monat) respektive 6 Prozent (Verwendung in den letzten 12 Monaten) respektive 9 Prozent (Verwendung überhaupt).
Im Hintergrund steht auch, dass auf TikTok, Instagram und anderen Jugend-Medien ein reger Austausch über Wirkstoffe läuft, welche zur Gewichtsreduktion verhelfen könnten. Aktuell zeigt sich dies etwa in den Internet-Suchen nach Berberin/Berberine, das als «Ozempic für alle» diskutiert wird.
Google-Suchen nach Berberine in den vergangenen 10 Jahren | Google Trends
Oft sind solche Hypes harmlos, doch bekanntlich werden gern auch riskantere Abführmittel eingesetzt; es kommt zu Abhängigkeiten und psychologischen Folgewirkungen.
Dies zumal die Mittel oft wirkungslos sind, wenn es um die angestrebte Gewichtssenkung geht.
Konkret fahndeten die Autoren – Public-Health-Spezialisten der Universitäten Deakin und Monash in Melbourne sowie aus Harvard – nach dem Einsatz von Diätpillen, Abführmitteln und Diuretika bei jungen Menschen.
Wenig erstaunlich dabei das Resultat, dass junge Frauen eher darauf zurückgriffen: Hier lag die Quote jener, die schon einmal derart Gewicht verlieren wollten, bei 10 Prozent.