Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug will Geld sparen, indem sie der Hirslanden Andreasklinik Cham ab 2023 den Auftrag für die Grund- und Notfallversorgung zu entzieht. Über dieses Vorhaben zeigten sich der Klinikdirektor Jonas Zollinger und
Cham konsterniert.
Nun setzt sich die Interessensgruppe
«IG Wahlfreiheit Kanton Zug» dafür ein, dass die Andreasklinik in Cham ihren Auftrag für die Grund- und Notfallversorgung weiterhin wahrnehmen kann. Mit ihrem Einsatz will die IG dafür sorgen, dass das «hohe Niveau der Gesundheitsversorgung im Kanton Zug aufrecht erhalten bleibt», heisst es im entsprechenden Communiqué.
Mehr als 5000 Unterschriften gesammelt
Ein grosser Teil der Zugerinnen und Zuger sehe das genauso. Der Beweis: Über 5000 Unterschriften konnte die IG sammeln. Und: «Über 1400 Kommentare kamen in wenigen Wochen im Rahmen der Petition zusammen», ist weiter zu lesen.
Die Petition «NEIN zum Abbau der Grund- und Notfallversorgung in der AndreasKlinik!» wurde am Donnerstag mit 5021 Unterschriften an Laurent Fankhauser, Leiter des Amts Kanzlei der Zuger Staatskanzlei, übergeben.
Eingang der Hirslanden Andreasklinik in Cham. | Hirslanden
Josef Huwiler, Co-Präsident der IG: «Die grosse Unterstützung aus der Bevölkerung ist ein deutliches Signal an die Regierung, hier nun das Richtige zu tun, und den Entwurf zur Spitalliste zu überdenken.»
Kantonsrat und ebenfalls IG-Co-Präsident, Jean Luc Mösch, fügt an: «Wir haben in den letzten Wochen unzählige Gespräche mit direkt Betroffenen geführt, die das Vorgehen der Regierung schlicht nicht nachvollziehen können und besorgt sind, dass die Gesundheitsversorgung im Kanton Zug in Zukunft stark leiden wird. Jetzt hoffen wir, dass die Regierung ein offenes Ohr für unsere Anliegen hat.»
IG zieht weitere Schritte in Betracht
Die IG wird promient aus der Politik und der Bevölkerung unterstützt: SVP-Kantonsrätin Brigitte Wenzin Widmer, SVP-Kantonsrat Adrian Risi sowie FDP-Kantonsrätin Jill Nussbaumer und Barbara Hofstetter, ehemalige Gemeindepräsidentin (Die Mitte Steinhausen) setzen sich für den Erhalt der Andreasklinik als Grund- und Notfallversorgerin ein.
Ihnen gehe es um partei-unabhängige Sachpolitik, indem sie den Zugerinnen und Zugern weiterhin ihre Wahlfreiheit ermöglichen, wo sie sich in Zukunft behandeln lassen wollen.
Die IG hofft nun, dass die Petition in die Entscheidungsfindung der Regierung einfliessen wird. Je nach Verlauf zieht die Interessensgemeinschaft weitere Schritte in Betracht.
Die Befürchtungen
Die Andreasklinik Cham gilt seit 20 Jahren als fester Pfeiler in der kantonalen Gesundheitsversorgung und der Region. Sollten die Aufträge entzogen werden, drohe der Zuger Bevölkerung damit nicht nur der Verlust ihrer Spital-Wahlfreiheit. Es drohe ebenso der Verlust von
- Arbeits- und Ausbildungsplätzen,
- die Aufgabe von Arztpraxen,
- der Wegfall von Steuereinnahmen sowie
- eine noch stärkere Abwanderung von Patientinnen und Patienten in andere Kantone,
so die Befürchtungen der Interessensgemeinschaft.