Kispi: Spitalbetrieb im Minus – Stiftung mit Plus

Trotz kantonaler Unterstützung schliesst das Kinderspital Zürich 2024 mit 14,5 Millionen Franken Verlust ab – die Eleonorenstiftung erzielt ein positives Jahresergebnis.

, 10. April 2025 um 05:54
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Zimmer im neuen Kinderspital Zürich - stationär wurden im vergangenen Jahr 8'572 Patienten behandelt. Bild: PD
Der Spitalbetrieb des Universitäts-Kinderspitals Zürich hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Verlust von 14,5 Millionen Franken abgeschlossen – trotz einer Subvention des Kantons Zürich in Höhe von 35 Millionen Franken.
Grund für das Minus seien insbesondere Zusatzkosten beim Umzug in den Neubau gewesen, so die Mitteilung.
Der Parallelbetrieb zweier Standorte, eingeschränkte Kapazitäten und ein signifikanter Teuerungsschub belasteten das Ergebnis zusätzlich. Auch strukturelle Unterdeckungen – vor allem bei den Personalkosten – machen sich zunehmend bemerkbar.

Positives Jahresergebnis

Konsolidiert weist die Eleonorenstiftung – die Trägerin des Kinderspitals – dennoch ein positives Jahresergebnis von 27 Millionen Franken aus. Dazu beigetragen haben insbesondere Spenden für den Neubau sowie Kursgewinne aus dem Verkauf von Wertschriften. Damit konnte auch das Eigenkapital gestärkt werden, das in den vergangenen Jahren gesunken war.

Nachfrage gestiegen

Trotz des Umzugs in den Neubau behandelte dem Spital, 8'572 stationäre Patienten – also etwas mehr als im Vorjahr (8'462). Die Gesamtzahl der behandelten Kinder und Jugendlichen liegt weiterhin bei über 100'000 pro Jahr. Rund 3'000 Mitarbeitende engagieren sich im klinischen Betrieb und in der Forschung.

Subventionen als Überbrückung

Bereits Ende 2023 stellte die Stiftung ein Gesuch um finanzielle Unterstützung. Der Regierungsrat sagte für das Jahr 2024 eine Subvention in Höhe von 35 Millionen Franken zu – mit der Aussicht auf weitere 25 Millionen für 2025.
Der Kantonsrat genehmigte die Mittel einstimmig. Anfang 2025 bewilligte der Regierungsrat auch das Folgegesuch, die Freigabe durch den Kantonsrat steht noch aus. Zudem wurde die Finanzierung des Neubaus durch zusätzliche Darlehen abgesichert.
Langfristig brauche es jedoch eine Anpassung der Tarife in der Kindermedizin, wie die Stiftung betont. Nur so lasse sich der Versorgungsauftrag im Kanton Zürich und darüber hinaus auch wirtschaftlich tragfähig erfüllen.

«Kinderspital im Ausnahmezustand»: SRF-Dok-Film über den Umzug des Zürcher Kispi im November 2024 (Dauer: 50:20 Minuten).

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