Auch der SVAR kämpft mit Systemgrenzen: Verlust trotz Vollauslastung

Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden verzeichnete 2024 einen deutlichen Anstieg bei stationären Patienten wie ambulanten Behandlungen.

, 28. März 2025 um 11:26
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Ansicht von Herisau mit dem Spital (r.). |  Bild: Roland Zumbuehl / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0
Im Appenzell spiegelt sich die allgemeine Tendenz des vergangenen Jahres ebenfalls: Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden betreute mehr Patienten, hatte mehr Umsatz – aber unterm Strich konnte das Jahresergebnis doch nicht wesentlich verbessert werden.
Konkret lagen die Patientenzahlen in der Psychiatrie und der Akutsomatik 2024 um 10 Prozent über dem Vorjahr. Insgesamt behandelte der SVAR im Spital Herisau und im Psychiatrischen Zentrum 6'670 Patientinnen und Patienten stationär; hinzu kamen 62’700 ambulante Konsultationen. Der Umsatz stieg damit um 7.4 Prozent auf 118 Millionen Franken.
Nach einem Ebitda von 3 Millionen Franken blieb am Ende ein Verlust von 2,1 Millionen Franken; im Vorjahr hatte das Minus 2,9 Millionen betragen. Dabei spielte aber ein Sondereffekt hinein: Die Schliessung des Wohnheims belastete das Ergebnis mit 1,5 Millionen Franken.
Die Ebitda-Marge erreichte 2,6 Prozent (Vorjahr: 1,2 Prozent); ohne den Sondereffekt wären es 3,8 Prozent gewesen.
Die Spitalleitung verweist auf die herrschenden Rahmenbedingungen: steigende Personal- und Sachkosten, Fachkräftemangel – und auf der anderen Seite starre Tarifstrukturen. So erhöhte sich der Personalaufwand um 3 Millionen auf 75,2 Millionen Franken (+4,2 Prozent). Dabei wurde allerdings der Anteil ans Temporärpersonal (3,8 Millionen Franken) gegenüber dem Vorjahr um eine halbe Million Franken reduziert.
Im Jahr 2024 hatte der SVAR 531 Vollzeitstellen; 2023 waren es 505 (jeweils ohne Auszubildende).
«Diese Situation führt zu einem Abbau der Eigenkapitalreserven und erschwert notwendige Investitionen. Auch der SVAR kann sich diesen Entwicklungen nicht entziehen», so der Kommentar der Spitalleitung zur aktuellen Tariflage. Die Eigenkapitalquote des Spitalsverbunds sank von über 50 Prozent vor zehn Jahren auf gut 22 Prozent heute.


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