KSBL: «Es gibt keine Massenentlassungen»

Die Präsidentin des Kantonsspitals Baselland kündigt weitere Straffungen an. Mehr Informationen zur Lohnrunde sollen noch im Dezember folgen.

, 10. Dezember 2023 um 23:51
image
«Der Kostendruck ist enorm»: Madeleine Stöckli, seit 2019 Präsidentin des KSBL  |  Bild: PD KSBL
«Das KSBL wird 2023 sicher kein Geld verdienen, das es zur Seite legen kann, um zum Beispiel Investitionen zu finanzieren»: Dies sei bereits jetzt klar. So sagte es Madeleine Stöckli, die Verwaltungsratspräsidentin des Kantonsspitals Baselland, in einem grossen Interview mit der «BZ Basel».
Das KSBL reiht sich also auch offiziell ein in die Reihe jener Spitäler, denen die Schieflage droht. Dies erklärt teils wohl auch, dass die Lohnverhandlungen mit den Personalvertretern scheiterten. Im Verhältnis zum Umsatz seien die Personalkosten zuletzt sogar gestiegen, so Spitalpräsidentin Stöckli im Interview: «Sie liegen mittlerweile bei über 70 Prozent. Wer sich mit der Finanzierung von Spitälern auskennt, weiss: Das ist viel zu viel. Wir sollten bei einem Wert zwischen 60 und 65 Prozent liegen.»
Die Schere zwischen Kosten und Erträgen gehe immer weiter auseinander, und die Anzahl der Vollzeitstellen habe 2023 sogar leicht zugenommen – da müsse die Leitung reagieren. Und zwar auch bei den Personalkosten.

Lieber behutsam

Zugleich will sie behutsam vorgehen: «Wir haben auf die unerfreuliche Entwicklung nicht mit einem sofortigen Abbau reagiert. Es gibt keine Massenentlassungen.»
Die Lohnentwicklung werde noch im Dezember kommuniziert. «Der Kostendruck ist enorm, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Trotzdem haben wir nie auf Lohnerhöhungen verzichtet. Unser Streben nach höherer Wirtschaftlichkeit tragen wir nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden aus. Die Spitaltarife sind seit Jahren unverändert, unsere Kosten aber stark gestiegen. Da sitzen alle Spitäler im gleichen Boot.»
Beim KSBL komme aber hinzu, dass es in der Region einen starken Wettbewerb spürt – und dass aktuell eine Überversorgung herrscht.


    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

    Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

    image

    USB: Daniel Staub wird Chief Medical Officer

    Der heutige Chefarzt der Klinik für Angiologie folgt im Juli 2025 auf Jürg Steiger.

    image

    Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

    Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

    image

    So wird KI fit für die klinische Routine

    Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

    image

    GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

    Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

    image

    Physiotherapie: 54’500 Franken für Einrichtung und Geräte

    Eine neue Studie erfasst Eckdaten für Miet-, Geräte- oder Materialkosten in der Schweizer Physiotherapie.

    Vom gleichen Autor

    image

    Cédric Wermuth macht Spital Zofingen zum Bundes-Thema

    Das Spital als «reines Renditeobjekt»? Privatisierung der Grundversorgung? Der Co-Präsident der SP verlangt Antworten vom Bundesrat.

    image

    Kantonsspital Aarau: Neuer Leiter der Frauenklinik

    Maximilian Klar wechselt vom Uniklinikum Freiburg i.Br. in den Aargau. Er wird damit auch Chefarzt Gynäkologie und gynäkologische Onkologie.

    image

    Luzerner Psychiatrie erhöht Lohnsumme um 1,1 Prozent

    Die Angestellten akzeptieren das Ergebnis «auch unter Berücksichtigung der Möglichkeit, dass im Falle einer Nichteinigung keine Lohnerhöhung beschlossen werden könnte.»