Der Tweet von Roche gibt neuen Grund zur Hoffnung: In einer klinischen Phase-III-Studie, die der Pharmakonzern Roche zusammen mit der amerikanischen Biotechfirma Regeneron durchgeführt hat, soll ein Antikörper-Cocktail aus den humanen monoklonalen Antikörpern Casirivimab und Imdevimab die Ansteckung mit dem Coronavirus innerhalb einer Familie zu 81 Prozent verhindern. Zur Mitteilung geht es
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Regn-COV2 hilft im Frühstadium
Casirivimab und Imdevimab erhielten unter dem Namen Regn-COV2 von «Regeneron» im November 2020 in den USA eine Notfallzulassung zur Behandlung einer leichten bis mittelschweren COVID-19-Erkrankung . Die künstlich nachgebauten Antikörper richten sich gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2.
Laut Roche haben die Forscher in den neuen Tests nachgewiesen, dass sich nach einer subkutanen Injektion dieser Antikörper von 753 Probandinnen nur 11 (1,5 Prozent) mit SARS-CoV-2 angesteckten, obwohl sie in einem Haushalt mit einer infizierten Person lebten. In der Kontrollgruppe infizierten sich von den 752 Teilnehmenden 59 (7,8 Prozent).
In einem Communiqué von «Regeneron» sagt Myron Cohen von der Universität North Carolina, dass der Antikörper-Cocktail die Impfstrategie ergänzen könne. Offenbar erkrankten die Personen, die sich trotz Antikörper-Cocktail mit dem Coronavirus angesteckt hatten, weniger lange und weniger schwer.
Den Familienangehörigen von Infizierten wurden die monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab gespritzt. In den US-Spitälern sollen die bereits in Krankenhäusern verwendeten Antikörper-Cocktails als Infusionen verabreicht werden.
Teuer und schwer, zu verabreichen
Die Krux: Der Cocktail soll gemäss «Euronews» sehr teuer und nicht einfach zu verabreichen sein. Wie der Nachrichtensender weiter berichtet, gab der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn im Januar bekannt, dass er 200'000 Dosen des Regeneron-Medikaments –mit dem auch Ex-US-Präsident Donald Trump gegen Covid-19 behandelt wurde – für satte 400 Millionen Euro eingekauft habe. Das macht 2000 Euro pro Dosis. Verabreicht werden müssen zwei Infusionen - also kostet das Mittel 4000 pro Person.
Was macht die Schweiz?
Die deutsche Pharmazeutische Zeitung verweist laut Euronews auf die Probleme mit den Antikörper-Medikamenten. Die Wissenschaftler seien sich einig, dass der Einsatz nur in frühen Infektionsstadien sinnvoll sei. Habe sich das Virus bereits so weit im Körper ausgebreitet, dass die Entzündungsreaktion überwiege, zeige sie in Studien keine Wirkung. In welcher Form genau Roche den Antikörper-Cocktail auf den Mark bringen wolle, sei noch nicht bekannt. Bisher hat das BAG noch nicht zugegriffen. Alain Berset steht deshalb erneut im Feuer der Kritik, versagt zu haben. Medinside gibt ein Update.