Dem medizinischen Personal in der Schweiz wird derzeit viel applaudiert, gedankt und allerlei Geschenke und Basteleien
überreicht. Doch nicht nur, wie ein junger Arzt von den Genfer Universitätskliniken (HUG) jetzt erfahren musste.
Inmitten der Corona-Krise wurde dem Mediziner, der in der praktischen Weiterbildung zum Facharzt in Genf steckt, seine Wohnung gekündigt.
Laut der Tageszeitung «24 heures» erhielt der Arzt die Kündigung, weil der Vermieter eine Infektion mit dem Coronavirus befürchtete.
Nicht mehr willkommen
Der Mediziner aus der Deutschschweiz pendelt jeweils am Wochenende mit dem Auto zwischen seinem Wohn- und Arbeitsort. Der Vermieter hat ihn deshalb in mehreren SMS gebeten, seine Unterkunft in Genf doch per sofort zu verlassen, die der Arzt in der Nähe des Spitals gemietet hatte. Der Vermieter meinte, er könne ja nach der Krise wieder zurückkommen.
Der Arzt am Unispital Genf musste noch während seiner Nachtschicht eine neue Unterkunft suchen. Als hätte ein Arzt in diesen Zeiten nichts anderes zu tun, als knappe freie Wohnungen abzuklappern. Bis Ende März hat der junge Mediziner nun aber bereits eine vorübergehende Lösung gefunden.