Die falschen Zahlen des BAG

Wo steckten sich die meisten COVID-19-Patienten an? In der Disco, meldete das BAG erst. Doch die Zahlen waren komplett falsch.

, 3. August 2020 um 13:46
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Die Empörung war auf beiden Seiten gross, als SRF auf seiner Webseite Ende letzter Woche vermeldete, dass mit Abstand am meisten Ansteckungen in Discos und Clubs passiert seien. Viele sahen sich in ihrem Vorurteil bestätigt, dass Konzertbesucherinnen und Partygänger ein grosses Risiko darstellten. Doch auch die Clubbetreibenden zeigten sich irritiert. Da könne doch etwas nicht stimmen, vermuteten manche in den Sozialen Medien.
Die SRF-Journalistin, die den Text verfasst hatte,  verwies auf das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dieses habe ihr die Zahlen geliefert. Das  BAG reagierte am Sonntag zerknirscht auf Twitter und mit einer Mitteilung auf der Webseite. Man habe die Zahlen durcheinandergebracht.

Die meisten stecken sich in der Familie oder bei der Arbeit an

Da war sogar ziemlich viel durcheinandergeraten, wie die neuen Zahlen zeigen. Ansteckungen in Clubs sind plötzlich ziemlich vernachlässigbar. Von allen bekannten Fällen sind nur 1,9 Prozent auf einen Clubbesuch zurückzuführen.
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Daten BAG, Grafik bwg
Zum Vergleich: Bei der Arbeit steckten sich rund 8,7 Prozent an. Nicht miteingerechnet sind darin die Infektionen, die das medizinische Personal am Arbeitsplatz erlitt - diese summieren sich auf 2,1 Prozent. Mit Abstand am meisten Personen steckten sich innerhalb der Familie an (27,2 Prozent der Fälle). Fakt ist aber auch, dass es eine grosse Unbekannte gibt: In 39,8 Prozent der bekannten COVID-19-Fällen ist der Ansteckungsort unbekannt.
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