Landen Frauen im Gesundheitswesen eher auf einem Chefsessel?

Kaum. Die Lage ist offenbar nicht besser als in anderen Branchen. Eine Bestandesaufnahme in Deutschland zeigt aber auch, in welchen Bereichen die Frauen am ehesten an die Spitze gelangen.

, 5. November 2015 um 15:10
image
  • arbeitswelt
Viele Frauen gleich viele Chefinnen? Dieser Frage ist die Beratungs- und Auditingfirma PwC jetzt anhand des Gesundheitswesens in Deutschland nachgegangen. Denn immerhin ist der Gesundheitssektor so stark von Frauen geprägt wie wenig andere Branchen – und folglich, so könnte man erwarten, sind die Frauen hier auch an der Spitze etwas häufiger.
PwC wertete nun Daten von 2'200 Spitälern und Rehakliniken aus, ferner von insgesamt 3'000 Pharmaunternehmen, Krankenkassen und von Herstellern medizinischer Geräte. 
Die Hauptfrage dabei: Wie sehr sind Frauen im Gesundheitsbereich in Führungspositionen vertreten sind? 
Ein Fazit: Viel anders ist es hier auch nicht. Jede dritte Führungsposition in der Gesundheitswirtschaft ist weiblich besetzt  – und diese Quote von 33 Prozent entspricht genau dem Durchschnitt in der Gesamtwirtschaft.
Im Topmanagement der deutschen Health-Unternehmen stellt sich die Situation noch drastischer dar: Dort sind Frauen nur zu 15 Prozent vertreten.
Besonders «männlich» sind dabei die Krankenversicherungen: In den dortigen Geschäftsleitungen besetzen die Frauen nicht mal jede zehnte Stelle.

  • PwC Deutschland: «Frauen in der Gesundheitswirtschaft», November 2015 — Zur MedienmitteilungStudie bestellen.

Die PwC-Experten machten allerdings auch bestimmte Aufgabenfelder fest, in denen Frauen überaus häufig als Chefin zu finden sind. Dazu gehören Kommunikationsstellen: Hier sind zwischen 58 Prozent (in Kliniken) und 69 Prozent (an wissenschaftlichen Instituten) der Führungspersonen weiblich. 
Ein weiteres – nicht überraschendes Feld – wäre das Personalwesen. Und in Kliniken sind Frauen in der Pflegedienst- und OP-Leitung sowie im Qualitätsmanagement stark vertreten: Ihr Anteil liegt da jeweils deutlich über 60 Prozent.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Personalmangel: Die Lage entspannt sich ein bisschen

Erstmals seit Jahren registrieren die Personalberater von Adecco bei Gesundheits-Berufen eine Verschiebung: In letzter Zeit sank das Stellenangebot – und die Zahl der Stellensuchenden stieg.

image

ZURZACH Care führt Fachstrukturen ein – eine Innovation für Mitarbeitende und Patienten

Seit fast einem Jahr begleitet Denise Haller, Direktorin Pflege & Therapie, die Einführung von Fachstrukturen bei ZURZACH Care. Diese strukturellen Veränderungen haben nicht nur die Arbeitsweise der Rehakliniken nachhaltig beeinflusst, sondern das auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter gestärkt.

image

Universität Bern: 13 neue Master fürs Gesundheitsmanagement

Zum 13. mal schlossen Kaderleute den Masterstudiengang in Health Administration und Public Health der Universität Bern ab.

image

LUKS: Neues Arbeitsmodell in der Pflege

Weniger Betten pro Pflegefachperson, mehr administrative Aufgaben für FaGe, mehr Ausbildungsplätze: Das Luzerner Kantonsspital testet Wege, um das Berufsfeld attraktiver zu machen.

image

KSBL: Gewerkschaften erachten Lohnrunde als gescheitert

Damit verliere das Kantonsspital Baselland gegenüber anderen Spitälern an Boden. Bei der KSBL-Löhnen liegt nur etwa halb so viel drin wie beim Universitätsspital Basel

image

KSBL: Lohnsumme steigt um 0,5 Prozent

Gehaltsanpassungen, bezahlte Umkleidezeit, klarere Arbeitszeiten für Oberärzte: Das Kantonsspital Baselland passt diverse Anstellungsbedingungen an.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.