Rücktrittsgerüchte um Gesundheits-Politikerin Ruth Humbel

Ruth Humbel soll im Sommer 2022 vorzeitig ihr Nationalratsmandat abgeben. Die heute 64-jährige Gesundheits-Politikerin sitzt seit 2003 in der grossen Kammer.

, 14. März 2022 um 09:00
image
Ruth Humbel gilt als eine der profiliertesten Gesundheits-Politikerinnen der Schweiz. Nun soll sie zurücktreten, wie die «Aargauer Zeitung» am Montag publik macht. Die Aargauerin will ihr Nationalratsmandat bereits im Sommer 2022 offenbar abgeben. 
Im persönlichen Umfeld von Humbel sei es kein Geheimnis mehr, schreibt die Zeitung. Damit würde sich eine lange Bundeshaus-Karriere ihrem Ende zuneigen. Die heute 64-Jährige ist seit 2003 Nationalrätin; die Juristin folgte damals auf CVP-Nationalrat und Paraplegiker-Arzt Guido A. Zäch. Humbel sitzt unter anderem im Verwaltungsrat der Krankenkasse Concordia, der privaten Spitalgruppe Swiss Medical Network (SMN) und der Rehaklinik Zurzach Care. 

Humbel geriet vor kurzem in die Kritik 

Die Mitte-Politikerin wollte die AZ-Informationen nicht kommentieren. Gemäss Zeitung sei ihr Rücktritt parteiintern aber schon länger ein Thema. Bereits vor den letzten Nationalratswahlen wurde diskutiert, ob sie überhaupt nochmals antreten oder nicht damals schon einer neuen Kraft Platz machen sollte.
Ruth Humbel geriet vor ein paar Tagen in die Kritik: Ihr wurde von verschiedenen Seiten Wahlkampf-Profilierung vorgeworfen, weil sie den stark umstrittenen KVG-Artikel «47c» zur Kostensteuerung mit einem Rückkommensantrag wieder zur Diskussion gebracht hat. Denn die Mitte weiss, dass ihre «Kostenbremse-Initiative» höchstwahrscheinlich vor dem Volk scheitern wird. Dem Vernahmen nach sollen im Hintergrund auch Mitte-Mitglied und Preisüberwacher Stefan Meierhans sowie BAG-Vizedirektor Thomas Christen bei der Aktion mitgewirkt haben. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Wallis: Kein Geld fürs Gesundheitspersonal

Der Kanton Wallis muss sparen - deshalb soll es keinen Teuerungsausgleich fürs Gesundheitspersonal geben. Dagegen formiert sich Widerstand.

image
Gastbeitrag von Andri Silberschmidt

Koordinierte Netzwerke stärken statt verstaatlichen

Es braucht keinen neuen Leistungserbringer «koordinierte Versorgung». Zuerst sollten wir die bereits beschlossenen Kostendämpfungs-Massnahmen wirken lassen.

image

BAB: Natalie Rickli zieht die Reissleine

Die Zürcher Amt für Gesundheit plante, für das Spitex-Pflegepersonal breitgefächert Berufsausübungs-Bewilligungen zu verlangen. Nun ist der Vorgang sistiert.

image

Atomkraftwerk-Betreiber müssen Jodtabletten zahlen

Der Bundesrat will AKW-Betreiber per Gesetz zur Verteilung von Jodtabletten verpflichten.

image

«Es tobt ein heftiger Konflikt mit den Krankenkassen»

Vor einem Jahr der grosse Physio-Aufstand und die Hoffnung auf bessere Tarife. Und jetzt? Laut den Physiotherapeuten geschah wenig. Die Rede ist gar von Schikanen der Krankenkassen.

image

Luzern: Mehr Geld für die ärztliche Weiterbildung

7,65 Millionen Franken sollen zusätzlich in die Weiterbildung von Ärzten in den Spitälern der kantonalen Spitalliste fliessen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.