Häusliche Gewalt: Ausbildung für das Apothekenpersonal

Apotheken wären glaubwürdige Anlaufstellen für die Opfer. Der Kanton Wallis hat daher einen Kurs zum Thema entwickelt. Das Zertifikat wird von Pharmasuisse anerkannt.

, 6. September 2024 um 08:27
image
«Das Apothekenpersonal steht häufig an vorderster Stelle»: Kurs zu häuslicher Gewalt im Walls  |   Bild: Christian Pfammatter / PD DGSK
Um die häusliche Gewalt besser zu bekämpfen, bietet der Kanton Wallis eine spezifische Ausbildung für das Apothekenpersonal an. Denn Apotheken «sind für die Bevölkerung leicht zugängliche Orte des Vertrauens», so die Erklärung des zuständigen Gesundheitsdepartements. Es gibt gut 120 Apotheken im Kanton, sie sind leicht zugänglich und geniessen viel Vertrauen: «Das Apothekenpersonal steht damit häufig an vorderster Stelle, um Anzeichen häuslicher Gewalt zu erkennen.»
Die neue Ausbildung soll den Angestellten das Wissen vermitteln, um Gewaltsituationen zu ahnen, die Mechanismen häuslicher Gewalt zu verstehen sowie die gesetzlichen Bestimmungen und die verfügbaren Hilfsangebote zu kennen.
Die Ausbildung wird als E-Learning-Kurs angeboten und wurde vom Waadtländer Gleichstellungsbüro und von der Waadtländer Kantonsapotheke entwickelt.
Sie führt zu einem Zertifikat und ist von Pharmasuisse anerkannt. Das Walliser Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur DGSK übernimmt die Kurskosten der ersten hundert Personen; danach wird die Ausbildung 110 Franken pro Person kosten.
  • Für E-Learning- und Fortbildungs-Angebote für Ärzte und Apotheker: med-cases.

  • apotheken
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Apotheke im Kantonsspital Baden öffnet früher

Schon ein halbes Jahr vor der Spitaleröffnung betreibt das Kantonsspital Baden ab November im Neubau eine Notfallapotheke.

image

Initiative fordert Stärkung der Medikamenten-Versorgung

Die Initiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» wurde heute mit 131'500 Unterschriften eingereicht.

image

Physiotherapeuten und Ärzte möchten am ehesten im Beruf bleiben

Derweil denken Pflegefachpersonen und Apotheker am häufigsten über einen Ausstieg nach.

image

Mit einer Karte gegen Apotheken-Taxen

Die Stiftung für Konsumentenschutz macht Druck gegen die Sonderkosten durch so genannte «Medikamenten-Checks» und «Bezugs-Checks».

image

Internationale Ehrung für Schweizer Apotheker

Der Freiburger Michel Buchmann wurde zum Ehrenpräsidenten der International Pharmaceutical Federation ernannt.

image

In Konstanz kriegt man mehr aktuelle Arzneimittel als in Kreuzlingen

Geht es um den Zugang zu neuen, innovativen Medikamenten, so liegt die Schweiz auf Rang 6 in Europa. Bei den Medikamenten gegen seltene Krankheiten liegt sie auf Rang 9.

Vom gleichen Autor

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.

image

Service-Personal zu Pflege-Personal

Die Helios-Kliniken in Deutschland haben eine neue Idee gegen den Fachkräftemangel: Sie entlassen externe Service-Angestellte. Und bieten ihnen dann eine Pflege-Ausbildung an.