Mit einer Karte gegen Apotheken-Taxen

Die Stiftung für Konsumentenschutz macht Druck gegen die Sonderkosten durch so genannte «Medikamenten-Checks» und «Bezugs-Checks».

, 9. September 2024 um 12:53
image
Mit den Medikamenten- und Bezugs-Checks in der Apotheke ist es so eine Sache: Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln überprüfen die Pharmazeuten das Rezept und prüfen allfällige Wechselwirkungen, informieren zu Dosierung und Einnahmezeiten – oder sie suchen nach Unverträglichkeiten.
Das kostet. Und dies wiederum wissen die wenigsten Kunden. Die Apotheken schlagen 4.30 Franken für den so genannten «Medikamenten-Check» und 3.25 Franken für den «Bezugs-Check» drauf. Üblicherweise wird das direkt mit der Krankenkasse verrechnet.
Die Stiftung für Konsumentenschutz geht nun gegen diese Art der «Gebühren» an: «Finden Sie eine Apotheke, die auf Medikamenten-Taxen verzichtet», so ihr Aufruf. Die Organisation hat dafür eine interaktive Karte aufgeschaltet, die Apotheken zeigt, welche auf Wunsch auf Bezugs-Checks, auf Medikamenten-Checks oder auf beides verzichten.
Rund 150 Standorte finden sich derzeit, in der nächsten Zeit soll die Karte dann weiter ergänzt und präzisiert werden.
«Die Stiftung für Konsumentenschutz ist der Ansicht, dass Konsumentinnen und Konsumenten nur Dienstleistungen zahlen müssen, die sie benötigen und tatsächlich erhalten», so eine Erklärung dazu. Die Organisation ruft die Kunden denn auch dazu auf, in der Apotheke explizit zu verlangen, dass man auf Medikamenten- und Bezugs-Check verzichten möchte, wenn einem der Arzt alle Aspekte des Rezeptes ausreichend erklärt hat.
  • apotheken
  • Gesundheitskosten
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

HUG: Ein Pharmamobil für mehr Arzneimittel-Wissen

Das Schulungsprogramm des Genfer Universitätsspitals bringt Informationen rund um Arzneimittel in Schulen, Gesundheitsinstitutionen und zu Patienten.

image

Mehr als die Hälfte der Medikamente war zu teuer

Nach der diesjährigen Arzneimittelüberprüfung des BAG sinken die Listenpreise von 300 Produkten.

image

Apotheke im Kantonsspital Baden öffnet früher

Schon ein halbes Jahr vor der Spitaleröffnung betreibt das Kantonsspital Baden ab November im Neubau eine Notfallapotheke.

image
Gastbeitrag von Martin Wiewiorski

Mehr Effizienz: Die Spitäler sollten von den Praxis-Ärzten lernen

In der ambulanten Versorgung wird augenfällig, wie teuer und träge die Spitalstrukturen oft sind. Es braucht eine klarere Trennung von stationären und ambulanten Abläufen.

image

Die Effizienz-Liste: So unterscheidet sich der Verwaltungs-Aufwand der Krankenkassen

Die Kosten für die Kassen-Administration stiegen innert fünf Jahren um 20 Prozent – und innert zwei Jahrzehnten haben sie sich fast verdoppelt.

image

Initiative fordert Stärkung der Medikamenten-Versorgung

Die Initiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» wurde heute mit 131'500 Unterschriften eingereicht.

Vom gleichen Autor

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.

image

Service-Personal zu Pflege-Personal

Die Helios-Kliniken in Deutschland haben eine neue Idee gegen den Fachkräftemangel: Sie entlassen externe Service-Angestellte. Und bieten ihnen dann eine Pflege-Ausbildung an.