Humanmedizin macht glücklicher als Tiermedizin

Eine Umfrage an der Uni Bern zeigt: Die Studierenden fühlen sich nicht besonders wohl. Medizinstudierende sind aber etwas besser dran.

, 8. November 2023 um 15:28
image
Tier beim Arzt  |  Symbolbild: Karsten Winegeart on Unsplash
Die Studierenden der Universität Bern haben nicht so oft gute Laune, fühlen sich oft nicht ausgeruht und sind energielos. Das zeigt eine Umfrage der Studierendenschaft der Universität Bern (SUB).
Auffällig dabei: Nicht in allen Fakultäten ist das Wohlbefinden gleich. So äussern sich die Theologie-Studierenden am positivsten, gefolgt von den Humanmedizinern. Am schlechtesten fühlen sich Veterinär-Studierende.
Die SUB befragte die Studierenden erstmals zu ihrer subjektiven Stimmung. Erfasst wurde dieses Befinden mit dem so genannten WHO-5-Index.

Wie fühlten Sie sich?

Die Befragten geben bei folgenden fünf Aussagen an, wie sie sich in den letzten zwei Wochen gefühlt haben:
In den letzten zwei Wochen…
  • …war ich froh und guter Laune.
  • …habe ich mich ruhig und entspannt gefühlt.
  • ...habe ich mich energisch und aktiv gefühlt.
  • ...habe ich mich beim Aufwachen frisch und ausgeruht gefühlt.
  • …war mein Alltag voller Dinge, die mich interessieren.
Sie konnten auf einer sechsstufigen Skala von 0 = «Zu keinem Zeitpunkt» bis 5 = «Die ganze Zeit» wählen.
Die fünf Werte wurden summiert, wobei sich ein Maximalwert von 25 ergeben konnte. Dieser Wert wurde wiederum mit 4 multipliziert. Das Ergebnis lag also zwischen 0 (tiefstmögliches) und 100 (höchstes psychisches Wohlbefinden).
image
Medizinstudierende (rot) fühlen sich vergleichsweise wohler als andere. Grafik: em, Quelle: SUB
Ein Wert von unter 50 deutet auf ein schlechtes Wohlbefinden hin und legt weitere Untersuchungen zu möglichen Symptomen einer Depression nahe.
Leicht besorgt stellt die SUB nun fest: «Im Wissen, dass 50 einen Schwellenwert darstellt, weckt der durchschnittliche Score des WHO-5-Fragebogens unter allen Studierenden der Universität Bern mit 50,79 Aufmerksamkeit.»

Männer glücklicher

Anzumerken ist, dass nur rund elf Prozent der rund 12'000 Studierenden den Fragebogen ausfüllten. Trotzdem weisen die Ergebnisse für die SUB auf ein bedenklich tiefes Wohlbefinden der Studierenden hin, was einen klaren Handlungsbedarf aufzeige.
Auffällig ist auch, dass das Geschlecht neben der Fakultät eine Rolle spielt: Non-binäre Personen weisen die tiefsten Werte auf, weibliche Studierende liegen nur knapp unter einem Wert von 50. Hingegen weisen männliche Studierende höhere Werte auf, fühlen sich als psychisch wohler.
  • ärzte
  • studium
  • Universität Bern
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Das Ende des Numerus Clausus ist beschlossen

Trotz Widerstand von Bundesrat Guy Parmelin setzt das Parlament auf eine Alternative zum NC für angehende Schweizer Ärzte.

image

VSÄG: Schlagabtausch zwischen abgewählter Präsidentin und Kantonsarzt

Monique Lehky Hagen wurde als Präsidentin der Walliser Ärztegesellschaft abgewählt - und warf dem Kantonsarzt Eric Masserey Manipulation vor. Dieser kontert.

image

Spital Emmental: Neues Führungsteam für das chirurgische Departement

Ab Januar 2025 wird Matthias Schneider Chefarzt der Chirurgie, André Gehrz sein Stellvertreter in Burgdorf. Stephan Vorburger wechselt intern.

image

Allcare: Hausarztkette in Zürich ist konkurs

Ärztemangel, galoppierende Lohnforderungen, fehlendes Commitment: dies die Erklärungen für die Notlage.

image

Hohe Auszeichnung für Insel-Kinderarzt

Philipp Latzin wurde mit der Goldmedaille der «European Respiratory Society mid-career in paediatrics» für seine Lungenforschung ausgezeichnet.

image

Uri und Obwalden suchen einen neuen Kantonsarzt

Jürg Bollhalder tritt per Juni 2025 zurück.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.