Die Studierenden der Universität Bern haben nicht so oft gute Laune, fühlen sich oft nicht ausgeruht und sind energielos. Das zeigt eine
Umfrage der Studierendenschaft der Universität Bern (SUB).
Auffällig dabei: Nicht in allen Fakultäten ist das Wohlbefinden gleich. So äussern sich die Theologie-Studierenden am positivsten, gefolgt von den Humanmedizinern. Am schlechtesten fühlen sich Veterinär-Studierende.
Die SUB befragte die Studierenden erstmals zu ihrer subjektiven Stimmung. Erfasst wurde dieses Befinden mit dem so genannten WHO-5-Index.
Wie fühlten Sie sich?
Die Befragten geben bei folgenden fünf Aussagen an, wie sie sich in den letzten zwei Wochen gefühlt haben:
In den letzten zwei Wochen…
- …war ich froh und guter Laune.
- …habe ich mich ruhig und entspannt gefühlt.
- ...habe ich mich energisch und aktiv gefühlt.
- ...habe ich mich beim Aufwachen frisch und ausgeruht gefühlt.
- …war mein Alltag voller Dinge, die mich interessieren.
Sie konnten auf einer sechsstufigen Skala von 0 = «Zu keinem Zeitpunkt» bis 5 = «Die ganze Zeit» wählen.
Die fünf Werte wurden summiert, wobei sich ein Maximalwert von 25 ergeben konnte. Dieser Wert wurde wiederum mit 4 multipliziert. Das Ergebnis lag also zwischen 0 (tiefstmögliches) und 100 (höchstes psychisches Wohlbefinden).
Medizinstudierende (rot) fühlen sich vergleichsweise wohler als andere. Grafik: em, Quelle: SUB
Ein Wert von unter 50 deutet auf ein schlechtes Wohlbefinden hin und legt weitere Untersuchungen zu möglichen Symptomen einer Depression nahe.
Leicht besorgt stellt die SUB nun fest: «Im Wissen, dass 50 einen Schwellenwert darstellt, weckt der durchschnittliche Score des WHO-5-Fragebogens unter allen Studierenden der Universität Bern mit 50,79 Aufmerksamkeit.»
Männer glücklicher
Anzumerken ist, dass nur rund elf Prozent der rund 12'000 Studierenden den Fragebogen ausfüllten. Trotzdem weisen die Ergebnisse für die SUB auf ein bedenklich tiefes Wohlbefinden der Studierenden hin, was einen klaren Handlungsbedarf aufzeige.
Auffällig ist auch, dass das Geschlecht neben der Fakultät eine Rolle spielt: Non-binäre Personen weisen die tiefsten Werte auf, weibliche Studierende liegen nur knapp unter einem Wert von 50. Hingegen weisen männliche Studierende höhere Werte auf, fühlen sich als psychisch wohler.