Im November kommt Gratis-Impfung gegen Affenpocken

Der Bund hat insgesamt 100'000 Dosen von einem Impfstoff gegen Affenpocken bestellt. Gedacht ist er für Personen mit erhöhtem Ansteck-Risiko.

, 14. Oktober 2022 um 12:28
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Das ist der Hauptsitz des dänische Impfstoff-Herstellers Bavarian Nordic in Hellerup nördliche von Kopenhagen. | zvg
Der Bund hat bei der dänischen Firma Bavarian Nordic insgesamt 100'000 Impfstoffdosen gegen Affenpocken bestellt. 40’000 Dosen werden ab November bis Ende Jahr geliefert. Weitere 60'000 Dosen wurden nächstes Jahr für die Armee geliefert. Der Lebendimpfstoff basiert auf einem abgeschwächten Pockenvirus. Zuständig fürs Impfen werden die Kantone sein.

Zahl der Ansteckungen nimmt ab

Bisher wurden in der Schweiz über 500 Fälle von Affenpocken registriert. Dabei handelt es sich praktisch ausschliesslich um Männer. Am meisten betroffen sind die Kantone Waadt, Genf und Zürich. Die Zahl der wöchentlich neu auftretenden Fälle nimmt sowohl in der Schweiz als auch in Europa ab.

Die Impfempfehlung

Gemeinsam mit der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Impfung gegen Affenpocken für folgende Personen:
  • Präventiv für Männer, die Sex mit Männern haben, und Trans-Personen mit wechselnden Sexualpartnern.
  • Präventiv für Personen, die aus beruflichen Gründen Affenpockenviren ausgesetzt sind, zum Beispiel medizinisches Personal oder Personal von Speziallaboratorien.
  • Für Kontaktpersonen von erkrankten Personen, um die Infektionsketten zu unterbrechen und auch Kinder, Schwangere und allfällige weitere Risikopersonen zu schützen.
Derzeit ist nicht bekannt, ob die Impfung alle Symptome der Affenpocken oder die Übertragung des Virus verhindern kann. Möglicherweise entwickeln manche Menschen trotz Impfung Symptome der Erkrankung. Aus diesem Grund hält das BAG an seinen Verhaltensempfehlungen, die lauten: «Jede Person kann sich selbst schützen, indem sie den Körperkontakt mit infizierten Personen vermeidet.»

Impfung ist gratis

Die Kosten des Impfstoffs werden vorläufig durch den Bund übernommen, danach wird die Grundversicherung der Krankenkassen die Kosten übernehmen.

«Zwangs-Outing» verhindern

Die Aids-Hilfe Schweiz verlangt, dass die Kantone die Impfungen so «unkompliziert wie möglich gestalten» Denn sie befürchtet: «Für viele Personen kann es bereits eine grosse Hürde sein, sich zur Impfung zu melden.» Denn dies lege die sexuelle Orientierung und das sexuelle Verhalten offen. «Auf keinen Fall darf es zu unnötigen Befragungen oder gar Zwangs-Outings kommen», sagt Florian Vock von der Aids-Hilfe. Die Organisation informiert hier über Affenpocken.
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