Um drei Prozent stieg die Zahl der Ärztinnen und Ärzte letztes Jahr. Die
Ärztestatistik der FMH zeigt, dass nun 41'100 Mediziner im Land arbeiten.
Der Schweizer Durchschnittsarzt ist dabei 50 Jahre alt – und mehrheitlich männlich. Doch schon bald dürfte der Frauenanteil jenen der Männer erreichen: Derzeit liegt er bei 47 Prozent. Noch vor zehn Jahren waren es nur 39 Prozent.
40 Prozent mit ausländischem Titel
16'600 Ärztinnen und Ärzte, die in der Schweiz arbeiten, stammen aus dem Ausland. Die Zunahme an ausländischen Berufsleuten ist allerdings etwas abgeflacht. Deren Anteil stieg letztes Jahr um weniger als ein Prozent. Im Vorjahr hatte die Steigerung noch 1,1 Prozent betragen.
Der Grossteil der ausländischen Fachleute, nämlich die Hälfte, kommt nach wie vor aus Deutschland. Aus Italien stammen knapp 10 Prozent, aus Frankreich 7 Prozent und aus Österreich 6 Prozent.
Ärztedichte wie in Deutschland
Die Schweiz hat eine Ärztedichte von 4,6 Ärztinnen und Ärzten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Zum Vergleich: Deutschland hat 4,5, also fast die gleiche Dichte. Nur Österreich hat eine noch höhere Dichte, nämlich 5,4. Weniger Ärzte gibt es in Italien (4,1) und in Frankreich (3,2).
Die FMH bemängelt die Ärztedichte in der Grundversorgung: Sie sei mit 0,8 statt 1 Vollzeitstellen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu tief.
Allerdings wird – rein quantitativ – die ärztliche Versorgung insgesamt dichter. Kam vor 40 Jahren noch ein Arzt auf rund 400 Menschen ein Arzt, so liegt die Quote heute bei rund eins zu 200.
Das Arbeitspensum der Ärztinnen und Ärzte betrug letztes Jahr durchschnittlich 8,6 Halbtage pro Woche, wobei ein Halbtag vier bis sechs Stunden entspricht. Das heisst, das die Fachleute 34 bis 52 Stunden pro Woche arbeiten. Vor zehn Jahren betrug ein durchschnittliches Ärzte-Pensum noch 9 Halbtage, also 36 bis 54 Stunden.
4000 in der Psychiatrie
Am meisten Ärztinnen und Ärzte, insgesamt 8650, arbeiten in der allgemeinen Medizin. 4000 sind in der Psychiatrie und Psychotherapie tätig, und weitere 2200 in der Kinder- und Jugendmedizin.
Die Zunahme der Zahl der Ärzte und Ärztinnen ist für die FMH erfreulich, «genügt aber bei Weitem nicht, um den Fachkräftemangel zu decken», schreibt der Berufsverband in seiner Mitteilung.
Zu wenig Praxen, die Patienten aufnehmen
Die Zahl der Praxen, die keine neuen Patientinnen und Patienten aufnehmen, nehme zu. Lange Wartezeiten und Praxisschliessungen würde die prekäre Situation verschärfen.
Allerdings zeigen die neusten Zahlen auch, dass es zwar weniger Einzelpraxen gibt, gleichzeitig gibt es aber immer mehr Gruppenpraxen, vor allem solche mit vier und mehr Ärztinnen und Ärzten.