Der Entscheid wurde
gestern im «Club» des Fernsehens SRF gleich mehrfach erwähnt: Es gibt ein neues Medikament gegen Brustkrebs, das einerseits hohe Hoffnungen weckt, aber andererseits ein weiteres Beispiel bietet für die Belastung der Kassen durch neue Medikamente – darf man es denn den Patientinnen vorenthalten?
Das BAG hat entschieden: Nein. Pfizer erhält die Zulassung und Vergütung für das Brustkrebsmedikament
Ibrance.
Ibrance ist ab sofort zur Therapie von hormonabhängigem, fortgeschrittenem Brustkrebs zugelassen und wird vergütet. In den USA war das Präparat bereits seit Februar 2015, in der EU seit November 2016 zugelassen.
Eine Phase-III-Studie mit 521 Patientinnen hatte gezeigt, dass endokrin vorbehandelte Patientinnen mit HR-positivem/HER2-negativem metastasiertem Brustkrebs unter Kombinationstherapie mit Palbociclib und der Antihormontherapie Fulvestrant mehr als doppelt so lange ohne Fortschreiten der Krankheit lebten als unter Antihormontherapie allein.
Zellzyklus reguliert
Als erstes zugelassenes Krebsmedikament basiert Ibrance auf der CDK 4/6-Inhibition, mit der Krebszellen bereits bei der Zellteilung gehemmt werden sollen. Konkret ist der Mechanismus darauf ausgerichtet, zielgerichtet die Zellzykluskontrolle durch die Cyclin-abhängigen Kinasen CDK4 und 6 (CDK 4/6) zu beeinflussen. So soll der ausser Kontrolle geratene Zellzyklus reguliert und das Tumorwachstum gebremst werden.
«Frauen mit metastasiertem Brustkrebs brauchen dringend neue Therapieoptionen», sagt Martina Müller, Bereichsleiterin Onkologie bei Pfizer in der Schweiz. «Wir sind stolz darauf, mit Ibrance ein Medikament zur Verfügung stellen zu können, das die Situation für hunderte Frauen mit dieser Erkrankung nachhaltig verbessern kann.»