CHUV: Durchbruch im Kampf gegen Pollenallergie?

Grosse Hoffnung für Pollenallergiker: Eine neue Methode zur Desensibilisierung könnte die Behandlungszeit bald massiv reduzieren.

, 26. Mai 2016 um 08:54
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Heutzutage müssen Pollenallergiker während drei Jahren wöchentlich oder monatlich zur Desensibilisierungs-Injektionen antraben. Das könnte vielleicht schon bald vorbei sein.
Denn eine neue Methode der Desensibilisierung werde die Behandlung auf fünf Spritzen über einen Zeitraum von zwei Monaten verkürzen: Dies meldet das Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV).

«Auf dem richtigen Weg»

Die Methode wird derzeit in mehreren Zentren in Europa getestet, erklärt François Spertini vom Unispital Lausanne. Er bezeichnet die ersten Ergebnisse als «erstaunlich» und «ermutigend». Ergebnisse der Phase 2b haben die Forscher vor kurzem im «Journal of Allergy and Clinical Immunology» veröffentlicht.
«Wir können den Sieg zwar noch nicht verkünden, aber wir sind auf dem richtigen Weg», erklärt der Mediziner von der Abteilung Immunologie und Allergie am CHUV und Professor an der Universität Lausanne. 
Als nächstes folgt die Studienphase 3, die rund 50 Millionen Franken kostet und zwei bis drei Jahre dauern wird. 
François Spertini et al. «Efficacy of two months of allergen specific immunotherapy with Bet v 1-derived contiguous overlapping peptides in patients with allergic rhinoconjunctivitis: results of a phase IIb study», in: «Journal of Allergy and Clinical Immunology», Mai 2016.
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