Studie untermauert die heilende Wirkung der Spitalclowns

Bei Lungenentzündung führten sie in Kinderspitälern zu einer deutlich kürzeren Aufenthaltsdauer. Auch waren bestimmte Marker besser.

, 13. Oktober 2024 um 22:00
letzte Aktualisierung: 24. Dezember 2024 um 09:50
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Symbolbild: Zachary Kadolph on Unsplash
Der Einsatz von Clowns in Kinderspitälern kann die Aufenthaltsdauer bei Kindern mit Lungenentzündung verkürzen. Und er dürfte helfen, die Dauer der intravenösen Antibiotika-Anwendungen zu senken.
Dies besagt eine Studie, die nun am European Respiratory Society ERS in Wien präsentiert wurde.
  • Karin Yaacoby-Bianu et al: Abstract OA1990, «Medical clown intervention shortens length of hospitalization in children with community acquired pneumonia». Presented @ European Respiratory Society Congress, September 2024.
Es war bekannt, dass medizinische Clowns Schmerzen lindern sowie Stress und Ängste bei Kindern und ihren Familien lindern können. Und längst werden sie auf vielfache Weise in die Spitäler integriert. Hier wurde nun die Wirkung bei einem konkreten Krankheitsbild präzisiert.
Das Team aus Israel beobachtete dazu 51 Kinder im Alter zwischen zwei und 18 Jahren, die wegen einer Lungenentzündung ins Spital gekommen waren. Eine Gruppe erhielt die Standardversorgung, die zweite Gruppe bekam die Standardversorgung plus zweimal 15-minütige Besuche durch einen medizinischen Clown während der ersten 48 Stunden des Aufenthalts.

Kleines Sample, grosse Wirkung

Die Clowns verwendeten verschiedene Techniken, um die kleinen Patienten zu entspannen – etwa Musik, Gesang oder angeleitete Spiele. Sie ermutigten die Kinder auch, selbst zu trinken und zu essen.
Am Ende hatte die Gruppe, die von einem Clown besucht wurde,
  • einen massiv kürzeren Aufenthalt im Spital: durchschnittlich 43,5 Stunden gegenüber 70 Stunden.
  • Sie benötigte nur zwei Tage intravenöse Antibiotika – verglichen mit drei Tagen in der Kontrollgruppe.
  • In der Clown-Gruppe stellten die Forscher zudem einen signifikanten Rückgang der Atemfrequenz, der Herzfrequenz und der Entzündungsmarker fest.
Kurz: Das Sample war zwar klein – aber die Unterschiede waren sehr gross.
«Auch wenn es sich bei der Praxis des medizinischen Clowns nicht um eine standardisierte Interaktion handelt, sind wir überzeugt, dass das hilft, Stress und Ängste zu lindern, die psychologische Anpassung an die Spitalumgebung zu verbessern sowie den Patienten eine bessere Teilnahme an Behandlungsplänen – wie der Einnahme oraler Antibiotika und von Flüssigkeiten – zu ermöglichen»: So deutet Lead-Autorin Karin Yaacoby-Bianu die Resultate; die Pädiaterin forscht am Carmel Medical Center in Haifa. «Lachen und Humor können auch direkte physiologische Vorteile haben, indem sie die Atem- und Herzfrequenz senken, Lufteinschlüsse reduzieren, Hormone modulieren und die Immunfunktion stärken.»
Das Team hat nun weitere Untersuchungen begonnen, um die Wirkung von Clowns bei anderen Krankheitsbildern zu studieren; dies auch, um weiter herauszufinden, wo deren Einsatz am effektivsten sein könnte.
Zur Mitteilung der ERS.

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