Die Mitteilung der Solothurner Spitäler AG erfolgt knapp, spät und ist erst noch unpräzise. Im aktuellen Newsletter steht, dass die Kantonsspital-Gruppe auf Ende 2016 sämtliche Verträge mit Anbietern von Zusatzversichertenleistungen – privat und halbprivat – gekündigt und neu verhandelt habe.
Falsch: Die Verträge wurden nicht auf Ende 2016, sondern auf Ende 2015 gekündigt. Das ganze letzte Jahr herrschte mit den beiden Krankenversicherern Helsana und CSS ein vertragsloser Zustand.
Neue Verträge unter Dach und Fach
Die gute Nachricht: Mittlerweile konnte die Solothurner Spitäler AG mit allen Verhandlungspartnern neue Verträge auf Fallpauschalbasis abschliessen.
Wie die Spitalgruppe weiter erklärt, habe man damals die Verträge aus dem Jahr 2007 gekündigt, weil die festgelegten Tarife nicht mehr kostendeckend gewesen seien. Zudem habe man das Leistungsangebot in der Hotellerie und Gastronomie für Privat- und Halbprivatversicherte erweitert.
Den Tarifschub um durchschnittlich 17 Prozent wollten Helsana und CSS nicht hinnehmen, während die Solothurner Spitäler vorbrachte, dass die neuen Sätze im schweizerischen Mittel liegen.
Keine Kostengutsprache
Der lange vertragslose Zustand sorgte für böses Blut: Wollte ein halbprivat oder privatversicherter Helsana-Kunde im Bürgerspital Solothurn, im Kantonsspital Olten oder im Spital Dornach behandelt werden, kriegte er ein Problem. Helsana offerierte drei Optionen:
- das Ausweichen auf ein umliegendes Spital;
- die Behandlung in der allgemeinen Abteilung, wobei der Kunde pauschal eine Entschädigung von 1'000 oder 1'500 Franken bekam;
- die Bezahlung des Aufpreises aus eigener Tasche.
Später hiess es dann von Seiten der Solothurner Spitäler, «dass Helsana-Versicherte bei uns keinen Nachteil haben». Man habe im September 2016 entschieden, die Differenz zu übernehmen, «damit Zusatzversicherte der Helsana keine Zusatzkosten haben und dies den Patienten wie auch den zuweisenden Ärzten so kommuniziert».