Gesucht: 2'000 Ärzte, 4'000 Pflegefachleute, 1’200 Kaderpersonen

Der Mangel an Fachkräften im Gesundheitsbereich ist ein offenes Geheimnis. Ein Blick auf die ausgeschriebenen Stellen macht die Lage noch greifbarer.

, 14. Dezember 2015 um 15:00
image
  • spital
  • personalmangel
  • pflege
Ziemlich genau 10'000 Stellen waren im Schweizer Gesundheitswesen zu Monatsbeginn ausgeschrieben – und ein zweiter Blick zeigt, wo es am meisten mangelt: Alleine für die Funktion einer Pflegefachkraft wurden gut 3'900 offene Positionen annonciert; hinzu kamen 1'140 FaGe-Angebote.
Die Zahlen stammen von der Arbeits-Suchmaschinenfirma X28, respektive deren Stellenportale Jobagent, Pflege-Berufe.ch und Ärzte-Jobs.ch; sie erfassen alle online publizierten Stellanangebote im Schweizer Gesundheits-Sektor.
Dabei zeigt sich: Gut jede zehnte Stelle, die derzeit in der Branche besetzt werden muss, ist eine Führungsposition. Insgesamt müssen in diesen Tagen 1'208 Führungs-Jobs neu besetzt werden.
Ausgeschrieben sind ferner gut 2'000 Angebote für Ärzte – wobei der Mangel natürlich noch grösser ist, weil sich ja all die Hausarztpraxen mit Nachfolge-Sorgen kaum je in Stelleninseraten ausdrücken.

Ausgeschriebene Stellen im Schweizer Gesundheitswesen, Dezember 2015


  • Führungs-Jobs: 1’208
  • Pflegefachfrau/-fachmann: 3’917
  • Fachangestellt(r) Gesundheit: 1’140
  • Leiter Pflegedienst: 362
  • Intensivepflege-Spezialisten: 221
  • Anästhesie/Pflegespezialisten: 170
  • Notfall: Pflegefachfrau/-mann: 33
  • Pflegehelfer: 123

  • Ärzte: 2’037

Davon Assistenzärzte: 254
Davon Chef-/Ober-/Leitende Ärzte: 830


  • Medizinische Praxisassistent(in): 483
  • Hebamme: 184
  • Medizinisch-technische Radiologieasssistenten: 139
  • Technische Operationsfachkraft: 121
  • Pharma-Assistent: 109
  • Nachtwache Spital: 74
  • Rettungssanitäter: 63

Am intensivsten gesucht wird in den Kantonen Zürich (2'595 offene Stellen im Gesundheitsbereich) und Bern (1'400) – was natürlich schlicht die Grössenverhältnisse spiegelt. Auffällig viel Bewegung ist aber ferner im Kanton Aargau, wo derzeit gut 680 Gesundheits-Positionen neu besetzt werden müssen. Zum Vergleich: In Luzern sind es 441, in Sankt Gallen 377, im Thurgau 163.
Die Grösse spiegelt sich natürlich auch – zumindest der Tendenz nach – auf der Liste der Arbeitgeber, die derzeit am meisten Stellen ausgeschrieben haben:

  1. Universitätsspital Zürich: 139
  2. Hirslanden: 116
  3. Inselspital: 72
  4. Kantonsspital St.Gallen: 61
  5. Luzerner Kantonsspital: 47
  6. Kantonsspital Aarau: 47
  7. Universitätsspital Basel: 45
  8. Hausbetreuungsdienst für Stadt und Land: 43
  9. Spitex Verband des Kantons Bern: 39
  10. Kantonsspital Winterthur: 38
  11. Spital Thurgau AG: 36
  12. Lindenhofgruppe: 32
  13. Spitex Verband Kanton Zürich: 32
  14. Kanton Zürich: 30
  15. Regionalspital Emmental: 26
  16. Psychiatrische Dienste Aargau: 24
  17. Spital Netz Bern: 24
  18. Monvia Gesundheitszentren: 24
  19. Kanton Bern: 22
  20. Spital Zollikerberg: 21
  21. Solothurner Spitäler: 20
  22. Kinderspital Zürich: 20
  23. Spital Zofingen AG: 19
  24. Santémed Gesundheitszentren: 19
  25. Spital Männedorf: 19 

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

«Es ist unglaublich. Parallelen zum Fall der CS sind offensichtlich»

Die Insel Gruppe meldete zuletzt viele Verbesserungen. Aber für den Berner Gesundheitsökonomen Heinz Locher ist die Krise sehr fundamental: Er spricht von «multiplem Organversagen». Das Interview.

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Wallis: 30 zusätzliche Stellen für die Pflege

Der Kanton bewilligt 6,6 Millionen Franken, mit denen nächstes Jahr die Arbeitsbedingungen im Spital Wallis verbessert werden können.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.