Wiederbelebung lernt man im Transit-Bereich

Herz-Lungen-Wiederbelebung per Game: Die amerikanische Kardiologen-Gesellschaft hat sieben Airports mit Automaten ausgerüstet, welche den Wartenden zeigt, wie man Leben rettet.

, 7. April 2016 um 04:00
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Der Student Matt Lickenbrock rettet im April 2015 das Leben eines Mitstudenten: Der Kollege war an der Universität von Dayton vom Blitz getroffen worden – mit einer «Hands-Only» Herz-Lungen-Wiederbelebung, die er über einen «Instructional Kiosk» geübt hatte, tat Lickenbrock das richtige. Der Student hatte am Lern-Automaten geübt, während er am Flughafen von Dallas seine Wartezeit überbrückte. Innert 15 Minuten hatte er maximale Punktzahl erreichte.
Inzwischen meldet die American Heart Association in Partnerschaft mit der Anthem Foundation die Installation des Lern-Automaten an sieben US-Flughäfen. Die Idee: Wer herumsitzt, spielt gerne. Wer spielt, kann dabei gleich etwas lernen. Und was er lernt, kann dereinst vielleicht Leben retten.
Der Automat verfügt über einen Touchscreen und eine Videoanleitung zur korrekten Anwendung einer Herz-Lungen-Wiederbelebung. Es gibt eine Übungslektion und dann einen abschliessenden 30-Sekunden-Test.

Realitätsnahes Training mit Rückmeldung

Durch eine Gummi-Puppe oder einen Gummi-Torso wirkt die Handdruckmassage echt und die Sensoren überwachen Tiefe und Geschwindigkeit der Kompressionen sowie die korrekte Handplatzierung. Der Lernende kann aufgrund des grafischen Feedbacks die Wirksamkeit seines Trainings laufend verbessern.
In den USA erleiden jährlich 350'000 Menschen einen Herzstillstand ausserhalb des Spitals, 20 Prozent davon ereignen sich an öffentlichen Orten wie dem Flughafen. Dabei gilt die Regel, dass jede ungenutzte Minute die Lebenserwartung um 10 Prozent senkt.

Hochfrequenz-Orte eignen sich für Lern-Automaten

Craig Samitt bestätigt als Chief Clinical Officer der Anthem Foundation: «Flughäfen zählen zu den öffentlichen Orten mit den höchsten Personenfrequenzen. Wir können uns keinen besseren Ort vorstellen, um eine Maximalzahl von Menschen in Verbindung mit unseren Lern-Automaten zu bringen und die unsere Aufklärungskampagne verstehen und ein Training absolvieren.» Der erwähnte Lern-Automat in Dallas/Ft. Worth hat bis heute 25'000 Reisende ausgebildet.
Ein Präventionsbeispiel, dass auch an Schweizer Flughäfen vorstellbar ist? Immerhin sind auch hier jährlich rund 30’000 Menschen von einem akuten koronaren Ereignis betroffen.

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