Appenzell Innerrhoden und Medgate gründen telemedizinische Notfallpraxis

Am Kantonalen Gesundheitszentrum Appenzell Innerrhoden wird eine Telemed-Notfallpraxis eröffnet, die gemeinsam mit Medgate betrieben wird.

, 5. Dezember 2024 um 14:55
image
Vor Ort die Gesundheitsfachpersonen, am Draht die Ärzte  |  Bild: PD GZAI
Seit der Schliessung der Notfallstation des ehemaligen Spitals Appenzell im Sommer 2021 basiert die entsprechende Versorgung in Appenzell Innerrhoden auf mehreren Säulen: den Hausärztinnen und Hausärzten im Rahmen der Praxisöffnungszeiten, dem kantonalen Notfalltelefon in Kooperation mit Medgate, dem kantonalen Rettungsdienst und den Notfallstationen der regionalen Spitäler.
Bisher fehlte jedoch eine vor Ort betreute Anlaufstelle, wenn Hausarztpraxen geschlossen sind. Diese Lücke soll die Telemedizinische Notfallpraxis – kurz Meas – nun schliessen. Sie soll gleichzeitig zur Entlastung der Notfallstationen in der Region beitragen, wie in einer gemeinsamen Medienmitteilung des GZAI und Medgate erklärt wird.

Betreuung vor Ort und per Video

Die Telemedizinische Notfallpraxis befindet sich auf dem Gelände des Kantonalen Gesundheitszentrums Appenzell. Vor Ort wird sie von Gesundheitsfachpersonen mit Erfahrung in Notfallpflege, Intensivpflege und Rettungsdienst betreut. Ein Arzt oder eine Ärztin, die in der Meas Dienst haben, wird per Video aus der Medgate-Zentrale in Allschwil zugeschaltet.
«Diese «Diese Kombination aus Telemedizin und Versorgung vor Ort durch Gesundheitsfachpersonen ist neuartig und zukunftsweisend», sagt Cédric Berset, der Marketingchef von Medgate.
Das Modell sei auch eine mögliche Antwort auf den wachsenden Ärztemangel. Markus Schmidli, GL-Mitglied des Kantonalen Gesundheitszentrums Appenzell, fügt hinzu: «Die Telemedizinische Notfallpraxis Meas ist einzigartig und bisher in der Schweiz ohne Vergleich.» Die Konzept- und Planungsphasen seien entsprechend herausfordernd gewesen, heisst es in der Mitteilung.
Nach Prüfung durch das Innerrhoder Gesundheits- und Sozialdepartement wurde der Meas eine Bewilligung erteilt. Ab dem 8. Dezember 2024 steht die Praxis der Bevölkerung von Appenzell sowie Gästen und Besuchern bei medizinischen Notfällen nachts, an Wochenenden und Feiertagen offen.
Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Kommentar

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

Notfallpauschalen: Die Fahndung nach dem Geschäftsmodell

Eine Vereinbarung zwischen FMH und Prio.Swiss sollte die Abrechnung von Notfallpauschalen klären. Der Text liegt nun vor. Er offenbart einen eher diffusen Kompromiss.

image

Notfallpraxis in Not: Der Kanton bezahlt

Der Zuger Regierungsrat zieht Konsequenzen aus dem Bundesgerichtsurteil zu den Notfall-Pauschalen – und subventioniert ein Praxis-Angebot. Notfalls jahrelang.

image

HUG: Sprechstunde für Gewaltopfer soll Notaufnahme entlasten

Das Universitätsspital Genf eröffnet eine kostenlose Sprechstunde für erwachsene Gewaltopfer. Damit soll die Notaufnahme entlastet werden.

image

Aargau: Neue Pilotprojekte in der Telemedizin

Mit Medgate testet der Kanton ein Telemedizin-Angebot in Pflegeheimen und in der Spitex – um rascher reagieren zu können und um Hausärzte zu entlasten.

image

Notfall: Wieder kommt die Bagatellgebühr aufs Tapet

Der SBK, die Stimme der Pflege, nennt drei Massnahmen als Alternative zur Notfallgebühr von 50 Franken.

image

Luzerner Kantonsspital gründet Virtual-Care-Equipe

Das Team soll den LUKS-Patienten unter anderem eine elektronische 24-Stunden-Betreuung, Hospital@Home-Angebote und Tele-Konsultationen bieten.

Vom gleichen Autor

image

Auch Unispital Zürich mit besserem Jahresergebnis

2024 behandelte das USZ stationär wie ambulant mehr Patienten. Damit konnte der Verlust gesenkt werden.

image

Neue HR-Leiterin am Sanatorium Kilchberg

Corinne von Gunten wird damit auch Mitglied der Geschäftsleitung. Sie war zuletzt im Spital Bülach tätig.

image

Physiotherapeuten bekommen endlich einen neuen Tarif

Ab Juli 2025 gilt ein neuer Zeitleistungstarif, der den bisherigen Pauschaltarif ablöst. Darauf haben sich die Tarifpartner Physioswiss, H+ und die Medizinaltarif-Kommission geeinigt.