Kantonsspital-GL: Bezüge pro Kopf fast verdoppelt

Obwohl die Geschäftsleitung am Kantonsspital Aarau (KSA) verkleinert wurde, sind die Vergütungen pro GL-Mitglied in den letzten Jahren im Schnitt kräftig angestiegen.

, 30. April 2020 um 09:35
image
  • jahresabschluss 2019
  • spital
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte das Kantonsspital Aarau (KSA) die Profitabilität verbessern. Trotz Sonderkosten im Zusammenhang mit dem Neubau stieg das Ergebnis gegenüber 2018 um 2.2 Millionen auf einen Gewinn von 1.7 Millionen Franken. 
Stärker angestiegen sind die Chefsaläre, wie ein Blick in die vergangenen Jahresrechnungen zeigt. Waren es im Jahr 2016 und 2017 noch knapp 180'000 Franken pro Geschäftsleitungs-Mitglied, sind es im Jahr 2019 nun bereits durchschnittlich über 320'000 Franken pro Kopf. Das KSA gab 2019 für die operative Spitze im Schnitt also viel mehr aus pro Kopf als noch vor drei Jahren. 

image
Quelle: Jahresberichte KSA

Von 12 auf 7 und dann wieder auf 8

Die Bezüge im Schnitt haben sich zwischen 2016 und dem Jahr 2019 bei einer höheren Gesamtsumme demnach fast verdoppelt. Und das, obwohl das KSA die GL im Sommer 2018 von zwölf auf sieben Mitglieder verkleinerte. Laut KSA haben sich die Bezüge der Geschäftsleitung pro Kopf gesamthaft nur «wenig erhöht». Dies aufgrund angestiegener Sozialabgaben, die sich durch den Wechsel einzelner GL-Mitglieder in eine höhere Altersgruppe ergeben haben, so die Begründung. Effektiv seien die Bruttosaläre nur in Einzelfällen erhöht worden. 
Zu berücksichtigen sei zudem, dass sich vor der Gremiumsverkleinerung der Gesamtbetrag damals aus den Totalsalären der sechs vollamtlichen GL-Mitglieder und den Funktionszulagen der sechs Chefärzte zusammensetzte. Dies verändere die Durchschnittsbezüge pro Kopf rein rechnerisch, relativiert das KSA. Inzwischen zählt die Geschäftsleitung übrigens wieder acht Mitglieder. Neuerdings ist auch der Personalchef wieder im Gremium vertreten. Es ist dies Michael Zürcher, der seit Januar 2019 das Departement Human Resources führt. Zuvor arbeitete er als Personalchef bei der Privatklinikgruppe Hirslanden. 
image
Kennzahlen KSA
  • Zum Jahresbericht 2019
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

image
Die Schlagzeile des Monats

Spitäler: Entweder Teuerungsausgleich oder Steuergelder

In unserer Video-Kolumne befragen wir Branchenprofis zu aktuellen Fragen. Diesmal: Daniel Heller, Verwaltungsratspräsident des Kantonsspitals Baden und der Klinik Barmelweid.

image

LUKS: Der neue CEO heisst Florian Aschbrenner

Der Helios-Manager folgt im April 2025 auf Benno Fuchs, der Ende März 2025 in Pension geht.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.