Von der Hirslanden-Spitze zu einem Zürcher Startup

Der ehemalige CEO der Privatklinikgruppe Hirslanden hat eine neue Aufgabe: Ole Wiesinger unterstützt jetzt eine junge Schweizer Firma für Supply-Chain-Management im Gesundheitswesen.

, 25. März 2019 um 09:00
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Anfang 2019 hat Ole Wiesinger sein Amt bei der Privatklinikgruppe Hirslanden niedergelegt. Bis Ende März ist der langjährige CEO bei der Spitalgruppe noch beratend tätig. Wohin es ihn zieht, ist noch unklar. Die Rede war von Verpflichtungen in der Lehre oder als Verwaltungsrat, aber auch im karitativen Bereich.
Nun übernimmt der 56-jährige Mediziner sein erstes VR-Mandat, wie Recherchen von Medinside zeigen. Und zwar beim Startup Xatena, eine Beschaffungs- und Marktplattform für das Gesundheitswesen. Das junge Zürcher Unternehmen versteht sich als B2B-Netzwerk und unterstützt Einkäufer und Lieferanten bei der digitalen Transformation von Beschaffungs- und Vertriebsprozessen.

Der tätowierte Spitalmanager

Der Biologe, Chemiker, Mediziner und Betriebswirt war zehn Jahre lang Chef der Privatklinikgruppe Hirslanden. Unter seiner Leitung wuchs die Spitalgruppe von 13 Spitäler auf derzeit 18 Häuser plus vier ambulante Praxiszentren. Der Umsatz stieg von 1,1 auf 1,7 Milliarden Franken und die Zahl der Mitarbeitenden von rund 5'200 auf über 9'600. 
Der langjährige Hirslanden-CEO gilt in der Branche als unkonventioneller Manager: So trägt er unter seinen stets eleganten Anzügen Tattoos. Der als Notfallarzt in den Beruf gestartete schweizerisch-deutsche Doppelbürger ist zum zweiten Mal verheiratet und hat vier Kinder. 

Wollte öffentliche Spitäler übernehmen

Ole Wiesinger legte eine gewisse politische Subversivität an den Tag, als er einerseits dem Zürcher Stadtrat, andererseits der Leitung des Freiburger Kantonsspital-Gruppe HFR anbot, mit dem eingespielten Hirslanden-Knowhow bei der Problemlösung behilflich zu sein und das Management ihrer jeweils schwer defizitären öffentlichen Spitäler zu übernehmen.
Auch der Fight gegen Swiss Medical Network (SMN) um die Privatklinik Linde in Biel zeigte, dass Wiesinger durchaus mit Verve und härteren Bandagen vorgehen kann. Der stark marktgläubige Spitalmanager war zudem Vorstandsmitglied beim Wirtschaftsdachverband Economiesuisse.
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