Ärzte fordern weniger Fleisch auf Spitaltellern

Mediziner der Genfer Unispitäler wollen weniger tierische Proteine. Damit soll die Gesundheit der Menschen und gleichzeitig der Planet «verbessert» werden.

, 17. Mai 2021 um 07:56
image
Die Fleischdiskussion schwappt nun auch in Spitalküchen über. 600 Personen fordern in einer Petition die Genfer Universitätskliniken (HUG) auf, tierische Proteine wie Fleisch in den Mahlzeiten zu reduzieren. 
Die Online-Petition mit dem Titel «Für gesunde und nachhaltige Ernährung in Spitälern» wurde am vergangenen Dienstag von Ärzten der HUG und von Genfer Medizinstudierenden ins Leben gerufen. 

Gegen den Klimawandel: Linsen statt Fleisch

Konkret wird dazu aufgerufen, Fleisch auf eine Portion pro Woche für die Mitarbeitenden zu beschränken. Eier, Fisch oder Käse sollten ebenfalls reduziert werden. Stattdessen sei auf mehr Proteine ​​pflanzlichen Ursprungs zu setzen – wie beispielsweise Linsen. 
Auch die Fleischreduktion bei den Patientenmenüs stellt die Petition zur Diskussion. Das Ziel des Vorhabens sei es, die Gesundheit der Menschen, aber auch des Planeten zu verbessern. Denn die Produktion von Fleisch sei einer der grössten Sektoren der Treibhausgas-Emissionen weltweit, steht in der Petition zu lesen. 

Unispital prüft Empfehlung

Die Kommunikationsabteilung der Hôpitaux Universitaires de Genève teilt gegenüber dem französischsprachigen Sender RTS mit, die entsprechenden Empfehlungen mit aller Sorgfalt nun zu prüfen. 

 Nachfrage nach Fleischersatzprodukten steigt

In den vergangenen fünf Jahren ist die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten in der Schweiz kontinuierlich gestiegen. Der Detailhandel konnte den Umsatz mit Soja- und anderen proteinreichen Produkten in dieser Zeitspanne nahezu verdoppeln. Im Vergleich mit Fleisch bleibt Fleischersatz aber ein Nischenmarkt, wie eine Studie des Bundesamtes für Landwirtschaft zeigt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.