SGNOR fordert Impfungen für gefährdetes Personal

In Zürich hat das Impfen des Spital-Personals begonnen. Die SGNOR will, dass das Personal schweizweit Zugang zur Impfung erhält. Auch Curaviva Schweiz macht Druck.

, 19. Januar 2021 um 09:29
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Die Schweiz ist für ihren «Kantönligeist» bekannt. Für die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR) hat aber alles seine Grenzen: Um die Pandemie erfolgreich bekämpfen zu können, müsse – sobald mehr Impfdosen erhältlich seien – nebst den besonders gefährdeten Personen auch das Gesundheitspersonal möglichst rasch die Möglichkeit zur Impfung bekommen, ist dem Communiqué zu entnehmen.
Professor Aristomenis Exadaktylos, Co-Präsident der SGNOR unterstreicht: «Es braucht eine einheitliche Regelung. Unsere Mitarbeitenden sind seit fast einem Jahr an der Covid-19-Front tätig. Je nach Kanton werden sie früher oder später geimpft. Dabei fehlt es an einer kantonsübergreifenden Strategie für diese ‹Risikogruppe›. Deshalb sollten sie auch möglichst rasch Zugang zur Impfung erhalten, zeitnah, überregional und schweizweit.»

«GDK muss umgehend handeln»

Dass die vulnerablen Gruppen prioritär geimpft werden müssen, unterstützt die SGNOR und konkretisiert: Prioritär sei danach das Personal auf den Notfall- und Intensivstationen, das Personal der Covid-Abteilungen der Spitäler, die Mitarbeitenden der Rettungsdienste und andere exponierte Covid-Fachpersonen im Gesundheitswesen, die sich impfen lassen möchten, an der Reihe.  
Aus Sicht der SGNOR muss die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) die Regelungen für die Priorisierung der Impfung umgehend klar und einheitlich festlegen. Sollte dies auf Ebene der Kantone nicht gelingen, müsse der Bund handeln, so die Forderung der SGNOR.

Curaviva appelliert an die Kantone

Auch in den Alters- und Pflegeinstitutionen ist die Lage nach wie vor angespannt. Nun ruft Curaviva Schweiz die Kantone dazu auf, Alters- und Pflegeheime in ihren Impfstrategien konsequent zu priorisieren und das Heimpersonal zur Prävention regelmässig zu testen. Für die Kosten dieser Tests sollte der Bund aufkommen. 
Gleichzeitig plädiert der nationale Branchenverband für eine differenzierte Beurteilung der Herausforderungen für Alters- und Pflegeheime: Schutzkonzepte stossen dort an ihre Grenzen, wo Pflege und Betreuung Nähe bedingen und wo die Bewohnenden trotz Risiko das legitime Bedürfnis nach Familienkontakt haben. Im Weiteren fordert Curaviva Schweiz zusätzliche statischen Daten zu den Leistungen der Alters- und Pflegeinstitutionen.
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