Spätestens ab Juni 2022 stellen die Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken (FMI) das Pflegeangebot im Chalet «Stampach» in Aeschi ein. Grund dafür sind die nicht mehr zeitgemässe Infrastruktur und der hohe Investitionsbedarf von mindestens 2.5 Millionen Franken. Eine Rolle spielt aber auch der Fachkräftemangel in der Langzeitpflege, wo der Mangel noch stärker spürbar als im Akutbereich ist.
Allen acht Bewohnerinnen und Bewohnern kann ein neues Zuhause im zehn Kilometer entfernten Pflegeheim Frutigland in Frutigen angeboten werden, wie das Spitalunternehmen mitteilt. Und sämtliche 20 Mitarbeitenden können bei den Spitäler FMI in einer gleichwertigen Stelle weiterarbeiten.
Nur noch zwei Drittel der Betten belegt
In Aeschi werden 13 vom Kanton Bern bewilligte Pflegeplätze betrieben, von denen aktuell 8 belegt sind. Die Belegung sank in den letzten Jahren laufend, 2021 waren durchschnittlich nur noch zwei Drittel der Betten belegt. Dies habe zu einer zunehmend «ungünstigen Kostenentwicklung» und zu einer «wiederholten finanziellen Unterdeckung» geführt, heisst es.
Das altehrwürdige Gebäude wurde im Jahr 1897 erbaut und ist denkmalgeschützt. Das Chalet «Stampach» in Aeschi wurde 2009 vom Pflegeheim Frutigland übernommen, beide gehören seit 2017 zur Spitäler FMI AG.
Situation der Physiotherapie noch unklar
Ob die im Untergeschoss des Sockelbaus beim Chalet «Stampach» tätige Physiotherapie des Spitals Frutigen dort weiter praktiziert, hängt von der zukünftigen Nutzung ab, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht.
Die Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken werden das Chalet Stampach ausserdem nun zum Verkauf anbieten. Dabei habe die Berner Gemeinde Aeschi ein vertraglich zugesichertes Vorkaufsrecht, teilt das Unternehmen mit.