Spitalkrise: «Die Löhne könnten eigentlich bereits nicht mehr bezahlt werden»

Die Spitalregion Fürstenland-Toggenburg (SRFT) braucht einen Notkredit in der Höhe von mehreren Millionen Franken. Ein privates Spital hätte bereits Konkurs anmelden müssen.

, 15. August 2019 um 09:00
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Die Spitäler Wattwil und Wil benötigen dringend einen Notkredit der öffentlichen Hand. Walter Gartmann, der Präsident der Spitalkommission, bestätigt eine enstsprechende Mitteilung der CVP St. Gallen, wonach die St. Galler Regierung in den nächsten Tagen dem Kantonsrat eine Botschaft für einen Notkredit zuleiten wolle.
Das Geld solle die Liquidität in der Spitalregion Fürstenland-Toggenburg (SRFT) und damit den Betrieb in den Spitälern Wattwil und Wil sicherstellen. Denn die finanzielle Lage ist dramatisch: Die Spitalregion schloss im vergangenen Jahr mit einem Verlust von sechs Millionen Franken ab. In diesem Jahr ist ein Minus von 6,7 Millionen budgetiert.

Abgang von Fachkräften befürchtet

Die Rede ist von mehreren Millionen Franken Notkredite. Wie hoch die Beträge genau sind, ist noch nicht klar. Das weiss auch Gartmann nicht. Er kritisiert das Vorgehen der CVP aber als «Indiskretion», weil die Regierung die Botschaft noch nicht veröffentlicht habe. 
Die CVP wirft der Regierung hingegen «Intransparenz» vor und schreibt von einem «Abbruch auf Raten». Die Partei befürchtet zudem auf Grund der Unsicherheit einen Abgang von Fachkräften. Auch die Schliessung eines Operationssaales im Spital Walenstadt passten zur intransparenten St. Galler Spitalpolitik, kritisiert die CVP die «Rat- und Konzeptlosigkeit» der Verantwortlichen. 

Müsste Konkurs anmelden

Die CVP will nun rasch Taten sehen. In der Pflicht seien Regierung und Verwaltungsrat. Verlangt werden etwa detaillierte und vertrauenswürdige Zahlen zu den einzelnen Spitälern und eine überarbeitete Spitalstrategie bis Ende Oktober 2019. 
Auch für Walter Gartmann ist klar, dass es den Notkredit braucht. Ein privatwirtschaftliches Unternehmen hätte unter den gegebenen Umständen bereits Konkurs anmelden müssen, wie er gegenüber dem Regionaljournal von SRF sagt. «Fakt ist: Die Löhne könnten eigentlich bereits nicht mehr bezahlt werden.» 

Lesen Sie auch: Staat will klammen Spitälern unter die Arme greifen

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