Eine «marktgerechte Ausbildungsentlöhnung für Studierende HF in Gesundheitsberufen»: Das fordert Daniel Piazza, der für die Mitte-Partei im Luzerner Kantonsparlament sitzt. Er möchte den angehenden Pflegefachleuten einiges mehr Lohn als bisher zahlen. Konkret: Statt 1500 Franken Praktikumslohn sollten Studierende der Höheren Fachschule (HF) künftig 4000 bis 4400 Franken erhalten.
Gleiche Arbeit - aber schlechter Lohn
Seinen Vorstoss begründet Piazza folgendermassen: «Fachpersonen Gesundheit leisten während ihrer Ausbildung HF Seite an Seite mit anderen Mitarbeitenden wichtige und oft die gleiche Arbeit.» Während die Mitarbeitenden das reguläre Salär erhalten, würden jene in Ausbildung mit einem Praktikumslohn in der Grössenordnung von 1500 Franken entschädigt.
Das will Piazza ändern. «Wer als Fachperson Gesundheit im Einsatz steht, braucht einen fairen Lohn und nicht nur eine Praktikumsentschädigung», schreibt er in seinem Postulat. Fair wäre für ihn ein Lohn, wie ihn eine Fachperson Gesundheit beim Berufseinstieg erhält, also die genannten 4000 bis 4400 Franken.
Unnötiges Postulat?
Der Luzerner Regierungsrat soll nun die Löhne der Studierenden anheben und die Berufserfahrung von Fachpersonen Gesundheit, die sich für den Studiengang zur Pflegefachperson HF entscheiden, bei der Entlöhnung berücksichtigen.
Rennt das Postulat nicht offene Türen ein? Sowohl die Pflegeinitiative, über welche wir demnächst abstimmen, als auch der indirekte Gegenvorschlag, der bei einer Ablehnung des Volksbegehrens in Kraft treten würde, sehen Ausbildungszulagen vor.
Geldnot wegen Weiterbildung
Nein, findet die Junge Mitte-Partei. Von ihr stammt die Idee zu Piazzas Vorstoss, und sie will nicht auf den Bund warten. Denn das Problem sei akut. Gemäss einem Bericht der Luzerner Zeitung hat Sandro Bucher, Vorstandsmitglied bei der Jungen Mitte, selber Erfahrungen mit der derzeit unbefriedigenden Situation: Er absolviert derzeit die Weiterbildung zum Pflegefachmann HF. Das könnte er ohne die Unterstützung seiner Eltern nicht machen. Er kenne Berufskolleginnen und -kollegen, welche wegen des geringen Ausbildungslohns sogar in finanzielle Probleme geraten seien, sagte er.