Zertifikatspflicht kommt nicht – noch nicht

Weil die Patientenzahlen letzte Woche nicht mehr zugenommen haben, wartet der Bundesrat ab. Das heisst die Zertifikatspflicht wird nicht wie eigentlich erwartet eingeführt.

, 1. September 2021 um 11:07
image
  • coronavirus
  • bundesrat
  • politik
Die Kantone hätten mehrheitlich grünes Licht gegeben. Doch nun zögert der Bundesrat damit, die Zertifikatspflicht auf breiter Ebene einzuführen. Der Grund: In der letzten Woche hat die Zahl der Spitaleinweisungen von Corona-Patienten nicht mehr zugenommen.

Jederzeit doch noch beschliessbar

Die Zahl ist dennoch weiterhin hoch. Deshalb gibt der Bundesrat keine Entwarnung. Er könne die Massnahmen zur Entlastung der Spitäler «jederzeit beschliessen, sollte dies nötig werden», schreibt er ausdrücklich in seiner Medienmitteilung.
Immerhin haben einige Spitäler damit begonnen, nicht dringend nötige Eingriffe zu verschieben. «Es ist möglich, dass die aktuelle Stabilisierung anhält», sagt der Bundesrat. Genauso gut kann es aber auch sein, dass das Virus sich erneut ausbreitet, wenn sich die Menschen bei sinkenden Temperaturen vermehrt in Innenräumen aufhalten.

Nur draussen droht keine Zertifikatspflicht

In diesem Fall würde der Bundesrat eine Zertifikatspflicht einführen, die für alle Innenbereiche von Restaurants und Bars, für Konzerte, Theater, Kinos, Sportveranstaltungen oder Hochzeiten in Innenräumen und auch für die Innenbereiche von Museen, Zoos, Fitnesscentern und Hallenbädern gelten würde. Draussen ist weiterhin keine Zertifikatspflicht vorgesehen.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Wallis: Kein Geld fürs Gesundheitspersonal

Der Kanton Wallis muss sparen - deshalb soll es keinen Teuerungsausgleich fürs Gesundheitspersonal geben. Dagegen formiert sich Widerstand.

image
Gastbeitrag von Andri Silberschmidt

Koordinierte Netzwerke stärken statt verstaatlichen

Es braucht keinen neuen Leistungserbringer «koordinierte Versorgung». Zuerst sollten wir die bereits beschlossenen Kostendämpfungs-Massnahmen wirken lassen.

image

BAB: Natalie Rickli zieht die Reissleine

Die Zürcher Amt für Gesundheit plante, für das Spitex-Pflegepersonal breitgefächert Berufsausübungs-Bewilligungen zu verlangen. Nun ist der Vorgang sistiert.

image

Atomkraftwerk-Betreiber müssen Jodtabletten zahlen

Der Bundesrat will AKW-Betreiber per Gesetz zur Verteilung von Jodtabletten verpflichten.

image

«Es tobt ein heftiger Konflikt mit den Krankenkassen»

Vor einem Jahr der grosse Physio-Aufstand und die Hoffnung auf bessere Tarife. Und jetzt? Laut den Physiotherapeuten geschah wenig. Die Rede ist gar von Schikanen der Krankenkassen.

image

Luzern: Mehr Geld für die ärztliche Weiterbildung

7,65 Millionen Franken sollen zusätzlich in die Weiterbildung von Ärzten in den Spitälern der kantonalen Spitalliste fliessen.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.